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Fahrtensegler Albtraeume

Fahrtensegler Albtraeume

22:00 Erwin, der Skipper der nahegelegenen Yacht DUTCHES fahrt immer stolz mit seinem Dinghy vorbei. Vor ein paar Monaten haben Unbekannte das Vorgaengergefaehrt auf Isla Magarita entfuehrt, den Motor abgebaut und die Reste schmuecken heute noch die Strandpromenade vor der Marina Juan. >>Alles Verbrecher!<<, meint Erwin. Die Versicherung zahlt eh nicht, weil meistens sind entweder Aussenborder ausgeschlossen von der Versicherung oder die Selbstbeteiligung liegt so hoch, dass das Dinghy nicht enthalten ist.

Das Neue nennt er seit ein paar Monaten das seine und wer die Preise fuer Dinghys nicht kennt, sollte sich mal erkundigen. Wie fuer die zivilisierten Menschen zuhause, ist das Dinghy fuer uns wie ein Auto, mit dem wir unser Schiff verlassen, den Muell wegbringen und alles hin und weg vom Boot transportieren kann. Viel schlimmer noch. Ohne kommen wir noch nicht einmal nach Hause.

Erwin, von der DUTCHES faehrt seit heute langsamer an unserem Boot vorbei. Auch ist er nicht mehr so froehlich, der Erwin und alle fuenf anderen Boote an diesem ruhigem Ankerplatz wissen, was los ist. Es betrifft uns alle und alle sind gleich wuetend, gleich froh, dass es uns nicht selber erwischt hat. Erwin, der ehemalige Geschaeftsfuehrer einer Internetfirma, ist nach Colon gefahren. Mal schnell eben ins Internetcafe, ein bisschen einkaufen, zwanzig Minuten mit dem Bus. Zurueck am Steg drueben an der Staumauer des Gatunsees steht er dann vor seinem guten Dinghy. Der neue 15er Yamaha hat einen neuen Besitzer gefunden. Nicht den rechtmaessigen, aber das spielt in Mittelamerika nicht so die Rolle. Ach, eigentlich nirgendwo. Das dicke Stahlseil war fuer den wahrscheinlich Hosentaschen grossen hydraulischen Wantenschneider kein Problem.

Eigentlich wollten Natale und ich heute auch zusammen nach Colon. Mal eben ins Internetcafe, mal eben ein bisschen einkaufen. Doch auch wenn Natale traurig schaute, hab ich durchgesetzt alleine zu fahren und habe mich von anderen Seglern mitnehmen lassen. Siebter Sinn? Bekommt man so etwas mit der Zeit? Zusammen haetten wir unser Dinghy an der gleichen Stelle gelassen und auch unser Motor haette sicherlich den Besitzer gewechselt.

Erwin faehrt jetzt seine 2PS Sehkuh und erst einmal haben wir ihn alle in Ruhe gelassen. Keiner laesst mehr sein Dinghy am Steg. Wir fahren uns gegenseitig und holen uns wieder ab. Irgendwie schade. Dabei ist das so ein ruhiger Platz hier am Fusse des Panamakanals.



  • 22:00
  • 08.10.2002
  • 09°16.88'N, 079°57.82'W
  • Rio Chagres/Panama
  • -
  • 27°C
  • VAR 2
  • -

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