Klar zum Entern

18:32 Schwere Regenfaelle geben uns das Gefuehl von Stubenarrest. Geplante Besuche auf anderen Booten, Besuch bei den Affen, faellt alles aus. Dafuer sind alle Wassertanks randvoll gefuellt, keine Kanisterschlepperei, das hat ja auch sein Gutes. Das letzte Mal haben wir uns vor knapp drei Monaten mit den Kanistern abbemueht.

Aber wenn wir schon nicht von Bord kommen, kommt die Abwechslung eben zu uns. Die kleine Julissa ist nicht so wasserscheu wie wir, packt ihre Schwester und ihre Cousine in die Kanus und paddelt zur Lady. Mit Kokosnuessen, Limonen, Yamsaehnlichen Wurzeln und vor allem viel Geschrei entern die drei das Boot. Julissa, stolz wie Oskar, erklaert den anderen alles, was sie schon gelernt hat, am interessantesten ist die Kamera. Wie kleine Fotomodelle posieren sie vor der Linse, jedes Bild wird mit lautem Gezeter kommentiert, Grimmassen geschnitten und gekichert. Als Micha dann die digitalen Bilder auf dem Laptop praesentiert, nimmt die Begeisterung kein Ende mehr. Jede will auch alleine aufs Foto, tropfnass vom Regen versteht sich.

Schliesslich sitzen sie alle zufrieden in der Plicht, dichtgedraengt unter dem Regendach, in Handtuecher verpackt und essen Kekse. Gleichzeitig versuchen sie mir all die Namen der einheimischen Fruechte und Wurzeln beizubringen, hoffnungslos, mehr als die Haelfte hab ich schon wieder vergessen. Vielleicht sollte ich mir die Idee von Brigitte von der MS Gabrielle aneignen. Sie klebt naemlich kleine Zettelchen mit den spanischen Vokabeln an alles, was ihr unter die Augen kommt.