Gleichberechtigung und Magie

10:14 Das muss dann vom zeitweiligen Besucher an Bord auch mal dokumentiert werden, weil meiner Meinung nach das auch fast niemand weiss: Die Nathalie aka Natale ist eine Meisterin der Kueche, die jeden Tag leckerste Schweinereien zaubert. Und das unter Bedingungen, unter denen ich das oeffnen einer Ravioli-Dose abenteuerlich finde. Es gibt immer frisch selbst gebackenes Brot, selbst gezogenen Kefir, selbst gemachten Kartoffelsalat. Einfach genial. Wer mich ein wenig kennt kann sich ausmalen was es heisst,
regelmaessig-viel-und-lecker zu essen. Auch in dieser Hinsicht ein Traumurlaub.

Davon abgesehen hatte ich heute Nacht eine Begegnung der dritten Art mit der Natur. Nach einer sehr unruhigen, wild-traumreichen Schlafphase bin ich heute mitten in der Nacht mit einem schrecklichen Harndrang aufgewacht. Ab durch die Vorderluke aufs Vordeck an die Reeling. Mit verquollenen Augen schaue ich zum Himmel. WAHNSINN!!! Ein Sternenhimmel, wie ich ihn zuvor nur in eiskalten Naechten in Finnland gesehen habe. Die Milchstrasse – glasklar (und an einer ungewohnten Position). Ich staune und freu mich, da schaue ich ins Wasser und glaube zu halluzinieren. Ueberall kleine Blitze, soweit das Auge reicht. Dies sind flourizierende Planktonteilchen. Ich kannte das aus Dahab / Sinai, wenn man unter Wasser war, aber ueber Wasser? Sowas hab ich bis dahin noch nie gesehen. Dann wieder ein Blick zum Himmel, ein Blick ins Wasser, ein Blick zum Himmel, ein Blick ins Wasser ...

Da bin ich dann doch noch was auf dem Vordeck halbnackend geblieben und war ganz still.