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Ankerfall

Ankerfall

Der Anker liegt auf 14m Tiefe in der Bucht von Tarafal. Wir haben wirklich das Gefuehl, nach 3 Wochen Stadthektik das Paradies gefunden zu haben.

Inmitten von Felsschluchten und braun-grau-roten Lavaformationen liegt Tarafal in einem ausgetrockneten Flussbett wie eine gruene Oase. Terassenfoermig angelegte Zuckerrohrfelder, Palmen und Laubbaeume ziehen sich die Haenge entlang, dazwischen pastellfarben getuenchte Haeuser. Wunderschoen.

Das Wasser ist klar und dunkelblau, die Drueckerfische schwimmen in Schaermen unter dem Boot. Micha war auch schon unten, um eine Mouring zu legen, noch mehr Fische. Morgen werden auf jeden Fall die Flaschen aufgeschnallt.

Die Mouring ist notwendig, denn bis drei Bootslaengen vor der Kueste ist das Wasser ueber 20m tief, ein Krater von 40m Tiefe zieht sich bis kurz vor den Strand. Nicht gerade der einfachste Ankerplatz. Doch mit der Kette um einen Stein und einem zusaetzlichen Anker auf Sand fuehlen wir uns sicher.

Jetzt ist natuerlich Landgang angesagt, hoffentlich sieht es aus der Naehe noch genau so schoen aus

Nach unzaehligen Regenschauern heute nacht und wenig Schlaf, denn die Lady wird zur Sauna, wenn man keine Fenster aufmachen kann, hat sich die Sonne am Vormittag wieder blicken lassen und wir haben endlich unseren Anker aus dem Schlick und Dreck des Hafenbeckens von Mindelo befreit.

Unter lautem Getute der benachbarten Boote laufen wir zufrieden aus und werfen schnell unser neues Angelmaterial aus. Insbesondere den geflickten Tintenfisch, der mit Hilfe von Luftballons und rosa Kondomen neue Tentakeln bekommen hat. 100m neue Angelschnur, der gute Zwillingshaken, 1m elastisches Gummi zum Abfedern, Segel gesetzt und abwarten.

Keine Stunde spaeter, huepft das Gummi wie wild, Micha und ich auch. Ein Fisch, ein Fisch.
Meter um Meter holt Micha die Leine ein, ich bereite alles vor um den Fisch an Bord zu holen. Micha will ganz Mann sein und verweigert die Handschuhe, die ich ihm als pflichtbewusste Assistentin anreiche.

In meinem Kopf brutzeln schon Thunfischsteaks in der Pfanne mit Moehrengemuese und frischer Petersilie.

Micha erkaempft sich weiterhin Zentimeter fuer Zentimeter, scheint nicht ganz klein zu sein, das Biest, was dort am Haken haengt. Als er endlich an der Oberflaeche erscheint, trauen wir unseren Augen nicht. Kein Thunfisch, keine Dorade oder Makrele, sondern ein mindestens 1m langer Wahoo moechte gern in unsere Pfanne.

Die Augen glaenzen, Micha ist entzueckt, verwirrt, im Rausch, doch genau das nutzt der Wahoo um ihm die Leine aus der Hand zu reissen und da steht der olle Wnuk, mit leeren Haenden und starrt unserer Angel mit dem Superkoeder hinterher, die von dem Wahoo in die Tiefe gerissen wird.

Es folgt ein verzweifeltes Rettungsmanoever, Motor an, drehen, hinterher, aber das wars. Kein Fisch, ich muss hungrig ins Bett gehen, oder schon wieder Spaghetti mit Tomatensosse kochen.



  • 11:37
  • 13.10.2001
  • 16°53.02'N, 025°05.29'W
  • Nordkueste Sao Vicente
  • Tarafal/ Santo Antao
  • 32°C
  • 3 N
  • 1

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