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Weggesegelt

Wieder in Dänemark

Die vordere Stütze des Dinghis ist noch nicht fertig. Also legen Bootjunge Tobias und ich am Morgen wieder ab mit Ziel Egernsund / Dänemark. Es ist eisekalt, es ist kein Wind zum Segeln, als schubbst uns Johann wieder um die Ecke. Prima Sache wenn die Heizung so gut funktioniert, wie sie das im Moment tut. Die Werft der Jonssons ist uns inzwischen hinlänglich bekannt, bei der vorgelagerten Klappbrücke melden wir uns rechtzeitig an und fahren quasi durchs offene Tor in den Sund, legen in der Werft an.

Der beste, einiger Erfolge ist, dass Nico, der Kühlkompressor wieder läuft. Er läuft um die Ecke und auf grader Strecke, am Hang und bei Flaute. Ein Telefonat zu der Holländischen Firma, die vor Jahren ihren Sticker auf Nico geklebt hat, hilft tatsächlich. Nach zwei Tagen erreicht mich ein Mail, eine Rechnung über 170 Euro. Die Steuereinheit soll es sein. Ich mag dem Braten nicht trauen, weil mir der Flensburger Frierfachmann doch angedeutet hat, es wäre der Kompressor selbst, dessen Reparatur weit, weit aufwendiger gewesen wäre. Also gut. Ich tauche tief ein unter dem Schapp mit den Sicherheitsmitteln der MARLIN, hebe das Schrankbrett und fummel mich mit eingetauchtem Kopf Richtung Nico und Bert. Bei der Lieferung des Ersatzreglers lag eine Bedienungsanleitung dabei. In fünf Minuten ist der alte Regler ab, in drei Minuten der Ersatz wieder drauf. Küssen nicht vergessen, hab ich von meinen Töchtern gelernt. Schalter an. Kompressor brummt und die einzige Flasche Bier an Bord kommt sofort in den Kühlschrank. Was ein Luxus. Generator, Heizung und sogar der Kühlschrank geht wieder. Wir sind auf dem richtigen Kurs.

Mein Logbucheintrag von gestern hat wieder hohe Wellen geschlagen. Zwei Anrufe bekomme ich von direkt betroffenen. „Klar Micha, ist es die Wahrheit was Du schreibst. Aber das kannst Du doch nicht machen.“ Ich habe mein Headset auf und steuere grade unter der Brücke Egernsund durch. „Die Wahrheit nicht schreiben?“ Es sollen doch alle glücklich und zufrieden sein. Win-Win. Nicht Win-Lose. Oder Besser: Win-Pay.“ Es wäre müßig das Gespräch neu aufzurollen. Alte Geschichte. Wer Charter fährt, ein eigenes Schiff versucht am schwimmen zu halten, sollte am besten nur über den blauen Himmel, Honig und Milch den es regnet, dem achterlichen Wind und auf keinen Fall Kritik an seinen Gästen schreiben. Kann ich nicht. Das bin ich nicht. War immer schon mein Problem. „Michael muss Selbstdiziplin üben!“, stand früher öfters in meinen Zeugnissen. Für mich hat die Wahrheit, so glaube ich fast, eine etwas zu übergeordnete Rolle.

Jetzt aber ab in die Koje. Die Jungs in der Werft sind nicht fertig geworden. Ich muss über Nacht bleiben. Morgen geht es früh wieder raus. Schön finde ich das. Ich glaube fast, es ist meine erste Nacht alleine an Bord seit Beginn meiner Krankheit.


Am 3ten FEBRUAR geht es wieder los. Die MARLIN Segel Saison fängt wieder an. Nein, wir werden nicht frieren. Die Heizung funktioniert und es ist kuschelig warm im Schiff, wenn Du keine Lust mehr hast am Steuer zu stehen. Wind und blauer Himmel ist bestellt. Mal schauen ob PetrusliefertgutenWindfreiHaus.com funktioniert. Buchen kannst Du hier! www.marlin-expeditions.com



  • 22:00:00
  • 19.12.2016
  • 54°54.6756'N, 009°36.6335’E
  • -°/ -kn
  • Egernsund
  • Flensburg
  • 3°C
  • 4kn/S

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