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Yachtversicherunge? Lästig? Notwendig?

Das Hirn des Skippers raucht.

“Als wenn ich sonst nichts zu tun hätte.“ Der eine Mitsegler lässt den Deckel des Schalters der Elektrowinsch offen. Es ist dunkel. Das Manöver schwierig. Da kommt Mitsegler Amadeus und trampelt natürlich drauf. „Kracks.“ Kaputt. Die menschliche Reaktion: „T’schuldigung Skipper“. Skipper Jan kommt vom Atlantik und Eigner Micha sieht den Schaden sofort. „Was issen das?“ Jan nimmt es cool. „Kaputt! Passiert halt!“ Ich nehme es auch cool. Jeder Eigner weiß: Die Plastikkappe (früher übrigens aus Edelstahl bei Anderson!) kostet nicht 5 Euro, sondern weil Marineversion gleich 29 Euro. Dazu kommt Bestellung, Versand, DHL Logistik, Einbau, Passt doch nicht, Zurückschicken, Neu schicken, Sendung beim Nachbarn abgegeben... Zeitaufwand gesamt 4 Stunden. Gesamt also mal salopp gerechnet: 229 Euro. „T’schuldigung.“ In der nächsten Nacht. Skipper Jan schläft und Skipperin Kleopatra ist auf Wache mit Amadeus. „Lass uns ausreffen. Ich winsche das Groß hoch mit der Winsch. Du Amadeus schaust das mit den Segellatten alles klar geht.“ Statt, wie von mir, generell vor dem Trip klar angewiesen: „Die Benutzung der Elektrowinsch ist verboten!“, benutzt Kleopatra die Elektrowinsch. Jan, hat sie irgendwann eingeschaltet. Kleopatra drückt den leidigen Knopf: “Krach. Bumm. Bäng!“ „Stop!“, ruft schnell noch Amadeus, da ist es schon passiert. Die Segellattentasche hängt zerrissen runter, das Running Backstay ist eingeklemmt und hat drei Segellatten zerstört. „Hättest Du mit der Hand gewinscht anstatt den Knopf zu drücken, hättest Du den Wiederstand gemerkt, das Running Backstay gelöst und gar nichts wäre kaputt gegangen. „T’schuldigung.“, mein Kleopatra am Telefon. Geschätzter Schaden: Segel runter nehmen, Segel versenden zum Segelmacher, Segel reparieren, Segel wieder abholen, Segel wieder setzten: 1.500 Euro “Täglich werden tausende von Autos bei Autovermietungen geliehen. Da zahlst Du eine Kaution. Das ist in der Regel der Betrag, den die Versicherung als Eigenkostenanteil bezeichnet. Am Tag danach fährst Du einen ordentlichen Kratzer in die Seitentür. Kommst Du wieder mit dem Auto zahlt das die Versicherung, den Eigenanteil nicht. Die Kaution ist weg. Das ist das normalste der Welt und kein Mensch wird T’schuldigung sagen.“, Nathalie sieht das pragmatisch. Aber nicht so beim Mitsegel Charter Törn. Anstatt: “Micha. Kein Problem. Schick mir die Gesamtkostenaufstellung und ich schicke die meiner Haftpflichtversicherung. Ich habe den Schaden ja verursacht. Ich habe das Gaspedal getreten.“, höre ich: „Amadeus ist schuld. Der sollte ja gucken.“ Amadeus aber sagt: „Micha. Das musst Du doch in Deinen Kosten einkalkuliert haben. Dafür bist Du doch versichert. Solche Schäden sind doch normal.“ Doch am Ende ist der Schuldige immer der Skipper. Jan liegt in der Koje und schnarcht, träumt von der Karibik, vom nächsten Schlag mit der MARLIN. Klar muss auch Jan, dem das Malheur nicht passiert wäre, auch mal schlafen. Die klare Anweisung: „Wenn ich Schiffe seht, die näher als drei Meilen kommen oder Manöver an den Segeln machen wollt, weckt ihr mich für das Manöver!“ wäre eine klare Vorgabe gewesen. Das weiß Jan jetzt auch. Ich erinnere mich, daran wie viele Nächte ich bei der Atlantiküberquerung Bermudas / Azoren in voller Montur mit Rettungsweste geschlafen habe, weil meine Crew so unerfahren war mit dem Schiff. Aber was hilft es. Ca. 15 Kojenchartertörns sind mit der MARLIN 2017 geplant. Fallen pro Törn 2.000 Euro an Schäden an, die Kaskoversicherung als Eigenanteil nicht deckt, ist das der kalkulierte Gewinn für das ganzen Jahr nach Abzug aller Kosten. Ja. Sorry. Das ist die Wahrheit. Reich macht einen so ein Schiff nicht. Im besten Fall schafft man es die Kosten zu decken und den Wert zu erhalten. Eigenleistung im übrigen nicht mit eingerechnet. Dann machen wir es doch wie die Autovermieter und verlangen von unseren Gästen den Risikofaktor als Kaution vor Abfahrt. Ich greife zum Telefon, rufe meinen Versicherungsmakler an. „Ne Micha. Du wirst keine Versicherung finden, die Dir die Bagatellschäden ersetzt. Wenn Du einen vernünftigen, erfahrenen Skipper einsetzt, dann passieren solche Schäden nicht. Beim Kojencharter hat der Skipper die Verantwortung. Kautionszahlungen der Gäste sind unüblich.“ O.K. So ganz einfach scheint das mit der Selbstbeteiligung an den Schäden wohl doch nicht zu sein. Ich schau mal ins Internet, dass, zumal in den einschlägigen Foren, dies bestätigt. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Ich will mich wieder der Reparatur des Kühlschranks widmen, der ja ohne Schuldzuweisung kaputt gegangen ist und rufe noch mal Amadeus an. „Hi Michael. Ach wegen dem Segelschaden. Ja. Ich muss in ein dringendes Meeting. Aber ich rufe Dich gleich zurück. Versprochen.“ Danke Amadeus. Ich warte immer noch auf den Rückruf. Ich falle in den Wochenendmodus. „Ommmmmmm!“ Am Montag denke ich weiter über dieses Thema nach.

Du findest die MARLIN Klasse und willst trotz Skippers Wnuk’s eigenwilliger Art (...oder grade deshalb vielleicht) im kommenden Jahr mit uns durch die Ostsee segeln? Dann schaust Du hier und buche Dir Deinen Platz noch heute. Das wird garantiert eine geile Segelzeit. www.marlin-expeditions.com



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  • 17.12.2016
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