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Nen bisschen komisch gelegen, aber ansonsten geht es noch gut

Nen bisschen komisch gelegen, aber ansonsten geht es noch gut

23:40 Die Customs waren schon wieder da. Hat sich wohl rumgesprochen mit der netten Frauenstimme auf der Lady. Jetzt kommen alle mal vorbei. Aber nix da, Captian Brummbaer kommt heute selber mal ans Mikro, schon verlieren sie ihre Fassung, wollen auch gar nix mehr, auch nicht auf nen anderen VHF Channel. Auf die Frage, warum sie denn so oft kommen, die Daten der Lady koennen sie doch schon auswendig und beobachten koennen sie uns auch per Radar, nur Stille auf Funk. Ich frage noch nach dem Wetter, aber mit mir wollen sie nicht so richtig reden. Brumm Brumm... Grins ;-) Mal schauen, ob die morgen zum Fruehstueck wieder da sind. Armen Kerle die, muessen ausbaden, dass wir keinen Wind haben.

Inzwischen ist es dunkel, ich habe mein Buch ausgelesen. (Islaendischer Krimi in dem es IMMER geregnet hat. Noch mehr als ueber Weihnachten in Duesseldorf. Igitt. Das es das gibt. Da will ich Weihnachten auch nicht hin.) Wir segeln bei 8 Knoten halben Wind in die richtige Richtung. Das ist doch was handfestes, nach flautiger Flaute. Aber wir machen das recht gut, bekommen uns fast gar nicht in die Wolle (Natale darf immer zwischequatschen, wenn ich funke. Aber wehe ich mache das bei ihr.) und ueberhaupt ist alles friedlich. Bei dem Wetter ist natuerlich auch nix mit fischen. Da beisst nix auf unseren Harken. Noch nicht einmal haesslicher Barrakuda. Mir soll es Recht sein.

OCEANO, TORTUGA und NIN, eine Woche vor uns los, sind alle schon in Timor. Morgen frueh koennen wir bestimmt die ersten Einklarierungsgeschichten hoeren. Wird bestimmt lustig. Die Indonesier sollen irgendwie Spass daran haben. Und das mit Ausdauer! Wir werden bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit wohl noch eine Woche brauchen, weil wir eben keine Motoryacht sind ;-)

PETIT PRINCE liegen 200 Meilen hinter uns. Das sind die ITC und Flautenspezialisten, die koennen die Flauten erst Recht ab, das macht denen gar nix. Ausserdem ist der elektrische Autopilot schon seit Menschengedenken hinueber und das hiesse Hand gehen unter Motor. Das schreckt ab. Kann ich verstehen. Wir kommen ja eh alle an.

So. Jetzt muss ich noch mal nen Blick in die Nacht setzten.

10:33 Wenn man morgens um 8 schon beim Fruehstueck im Cockpit oelt, als waere man in einer finnischen Sauna mit Eukalyptusaufguss, schmeckt noch nicht einmal der Tee. Ist das heiss. Sonnenverdeck haengt schon wieder, ist aber auch keine wirkliche Erleichterung. Selbst ausziehen hilft nicht, die Haut alleine ist zu warm...
Johann rappelt noch immer, so haben wir wenigstens etwas Fahrtwind. Und unsere Freunde vom australischen Zoll waren auch mal wieder da und haben die ueblichen Fragen gestellt. Bisschen verklemmt die Jungs, Humor haben sie zumindest keinen. Gestern die waren noch netter....

Und Delfine am Haken? Wir haben ja schon viel Seemannsgarn gehoert, aber einen Delfin hat noch keiner gefangen. Micha hat mal von nem Fischer gehoert, dass die Delfine mit ihrem Sonar das Metall des Hakens erkennen koennen und damit quasi erkennen, dass es sich nicht um etwas lebendes handelt. Wir sind ja keine Biologen, aber das klingt irgendwie logisch. Vielleicht weiss ja jemand Bescheid.
Und wo wir gerade beim Fischen sind. Ueber Info kam die Anfrage nach unseren Lieblingsfischkoedern. Also, nach jahrelangem experimentieren mit allem was dazu gehoert. Teuer, billig, modern, altmodisch, natur und Plastik hat sich folgendes herauskristallisiert. Wir benutzen jetzt nur noch ganz einfache 10-12 cm lange Plastiksquids, Farbe eigentlich egal, aber wenn es Auswahl gibt entscheiden wir uns immer fuer gelb, orange, rot, gruen, alles was man gut im Wasser sieht, Angelleine 1mm dick auf Handrolle, Edelstahlvorfach auch 1 mm dick, 1 Meter lang mit starken Quetschhuelsen. Haken, Zwillingshaken aus Edelstahl ca 4-6 cm lang, (der ganze Haken), Wirbel und Karabiner zum Verbinden von Draht und Leine waehlen wir immer etwas ueberdimensioniert.
Mit der Kombi haben wir schon viel Fisch gefangen und relativ wenige Koeder verloren. Waehlt man den Koeder zu gross, hat man die dicken Brummer am Haken, auf die die Sportfischer so scharf sind. Kriegt man eh nicht rein, und die hauen irgendwann mit der gesamten Ausruestung ab. Mit den relativ kleinen Koedern faengt man die richtige Groesse und durch die stabile Leine verliert man auch keinen Fisch. Die Plastiksquids gehen zwar nach ein paar Faengen kaput, vor allem, wenn man einen beisswuetigen Barrakuda an Land zieht, dafuer sind sie aber preiswert. Gibt es nicht immer, wenn wir welche sehen, kaufen wir gleich auf Vorrat, oft bekommt man naemlich nur teure Rappalas oder irgendwelche anderen Specialkoeder.

Genug gefischt. Uebrigens, die Geruechte stimmen, ich, die Capitana bin wirklich Weihnachten zu Hause und der Skipper darf wieder aufs Boot aufpassen. Das ist ihm lieber. Und ausserdem sehen wir uns das ganze Jahr immer so viel, dass wir ganz gut auch mal vier Wochen im Jahr aufeinander verzichten koennen, damir wir wissen, was wir aneinander haben. Winfried von der ANNA MARIA sagt immer: ein Jahr zusammen auf dem Boot zaehlt soviel wie drei Ehejahre an Land. Wir sind zwar nicht verheiratet, aber darauf kommt es auch nicht an! ;-)



  • 10:33
  • 19.10.2004
  • 10°32.42S 130°46.40E, 0
  • Arafura Sea
  • Kupang/Timor
  • superheiss°C
  • - weniger als nix
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