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Immunsystem am Nullpunkt

Inside my own body

Tausend Dank euch allen für Wünsche, geteilte Hoffnung, für die Spenden in den Klingelbeutel. Eure Anteilnahme an meiner Leukämie ist unglaublich und hilft mir wirklich weiter leben zu wollen. Das ist nicht unbedingt so einfach wie man denkt. Die Zeit einer Lungenentzündung mit höllischen Fieberschüben habe ich hinter mich gebracht. Phasen von 39 Grad und mehr haben mich definitiv aus den Latschen gehoben. Die Leukämie, die ich habe will keiner haben. Ganz sicher nicht. Die Chemo, die ich grade mache, will keiner machen. Ganz sicher nicht. Nun sind es noch 5 dunkelrote Pillen die es in sich haben. Vitamin-A-Säure. Danach habe ich das Ende der ersten und heftigsten Chemo am Montag Abend erreicht und mein Immunsystem ist tot, nicht mehr vorhanden. Eine einfache Grippe könnte mir jetzt das Leben nehmen. Also pumpt man mich vorsichtshalber mit Antibiotika voll. Ab Dienstag soll mein Knochenmark dann wieder anfangen gesunde weiße Blutkörperchen zu produzieren und mein Immunsystem soll sich wieder bilden. Ein Knochenmarkstest wird entscheiden über einen einwöchigen Urlaub von der Chemo. Noch viermal werden die Ärzte mein Immunsystem mit einer erneuten Chemo zerstören. Vier weitere Monate werde ich im Krankenhaus liegen, isoliert in meinem Zimmer von der Außenwelt, wenn alles klappt. Das ist für einen Wnuk, der ansonsten auf der SY MARLIN das freieste Leben führt, das man sich nur vorstellen kann, schon ne echt harte Nummer. Positiv denken. Das ist leichter gesagt als getan. Langsam erhebe ich mich stundenweise aus meinem Bett, die Schläuche sind jetzt spiralförmig und ich kann durch das ganze Zimmer humpeln. Zum Waschbecken und zum Fenster um zum Beispiel rauszuschauen. Wenn schon Scheiße, dann spricht seit vorgestern mein MacBook Air plötzlich kein Wort mehr mit mir. Ich, ja nicht doof, habe ein Backup. Aber seit Steve Jobs auch vom Krebs gesegnet wurde, läuft das bei Apple ja auch nicht mehr so. Ich spiele das Backup auf. Kein Wort spricht die Maschine mit mir. Krebs? Ein Anruf bei Apple Care hilft weiter. Mein MacBookAir darf nächste Woche auch in die Klinik. Hoffentlich nicht für genau so lang wie ich. Es dauert einen weiteren Tag, bis ich mein Ersatzmacbook, dass ich Gott sei Dank, unterm Schreibtisch stehen hab, softwaretechnisch so aktuell habe, dass ich wieder auf meine e-mails und die Logbook Datei dieses Blogs aktualisiert bekomme. Geht doch. Nur die Ruhe bewahren und alle drei Stunden für eine Stunde in den Tiefschlaf fallen. Stand Klingelbeutel: >1.000



  • 23:59:00
  • 06.08.2016
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