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Wasser marsch

Wasser marsch

Im Morgengrauen, noch bevor einer der Charterer seinen Kopf aus der Koje steckt, stellen wir Maya mit einem Becher Milch und einer Scheibe Vollkornbrot im Cockpit ruhig und verlegen ganz unaufgeregt an die Pier. Geschafft. Ausser uns liegen dort nur ein paar Fischer, die den Fang der Nacht ausladen und wir koennen in aller Ruhe Wassertanken. Das dauert bekanntlich, denn der Druck, mit dem das kuehle Nass aus dem Schlauch kommt, ist meist nicht sehr hoch und so troepfelt es ueber eine Stunde, bis die Ladytanks voll sind. Mittlerweile sind auch die Touristen aufgestanden, stehen auf der Pier um auf die Faehre zu warten und schauen uns ungeniert ins Cockpit. Aus Michas Plan, die Pier zu belegen wird also nichts. Mit Maya gehe ich noch eine Runde Fischeausladen gucken, dann geht es weiter.
Knapp eine Stunde dauert die Ueberfahrt nach Praslin. In der Baie St. Anne hat man die Wahl, fuer 45 Euro pro Nacht an einem marinaaehnlichem Schwimmponton zu liegen, fuer 5 Euro an einer Mouring, oder umsonst vor Anker. Natuerlich liegen ueberall Bojen, so dass zum Ankern nur die schwelligen Aussenplaetze bleiben. Wir entscheiden uns fuer die Mouring und dementsprechend einen kuerzeren Aufenthalt.
Obwohl wir beide noch immer fest von der Grippe umklammert werden, machen wir uns auf den Weg, die Insel per Bus zu erkunden. Durch das Vallee de Mai, ein Naturschutzgebiet, fahren wir auf die andere Seite der Insel in die Grande Anse, die grosse Bucht. In Erwartung einer Kuestenstrasse mit Pensionen, Bars und kleinen Laeden steigen wir aus dem Bus und laufen los. Nichts. Landstrasse, ab und an ein Hotel, sonst nichts. Waeren wir doch bloss im Bus geblieben. Kein Schatten, kein Restaurant, nichts, erst eine geschlagene Stunde spaeter am Flughafen finden wir einen klimatisierten Coffee Shop mit frischen Zimtschnecken. War wohl nix.
Rueckfahrt. Der Bus ist proppenvoll, ein Kontrolleur mit weissem Hemd und scharfer Buegelfalte steigt ein und... Prompt gibt es Aerger. Von dem aufgeregten Creol verstehen wir natuerlich kein Wort, aber soviel kriegen wir mit. Einer hat nicht bezahlt, der Busfahrer ist angeblich schuld und alle sind gegen die Buegelfalte. Der Bus haelt. Fahrer und Kontrolleur tragen ihren Streit unter lauten Zurufen der Fahrgaeste draussen aus. Fazit, der Offizielle tritt den Rueckzug an und der Busfahrer rast mit erhoehtem Testosteronspiegel wie gedopt die Kuestenstrasse Richtung Baie St. Anne entlang. Eine wunderschoene Strasse muss man dazusagen. Enge Serpentinen, Steilkueste, rauschende Brandung, bluehende Gaerten und schmucke Villen – aber ich mache doch lieber die Augen zu. Wir sitzen hinten, Stossdaempfer hat der Bus nie gehabt. Mir ist schlecht. Maya auch. So eine schreckliche Busfahrt haben wir noch nie erlebt, ehrlich, und wir sind einiges gewoehnt, und hart im Nehmen.

Genug erlebt fuer einen Tag. Alle wollen nach Hause und die Fuesse hochlegen. Morgen geht es zu den sexy coconuts, oder doch erst ne Pause einlegen? Mal sehen.



  • 20:00
  • 24.08.2006
  • 04°20.74S, 055°45.89E
  • Ile Praslin /Seychellen
  • -
  • 27°C
  • 4 SE
  • 0

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