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Angekommen in einer Vergangenheit

Einklarieren

“Hey, da seid ihr ja!“ Iris und Robert von der Marie Luise, Heimathafen Düsseldorf begrüßen uns als Allererste. Und dann sind es die Kinder, wer auch sonst. „I watch your Dinghy!“ „Wie heißt Du?“ „OK. Alberto. Dann passt Du bitte den ganzen Tag auf mein Dinghy auf.“ Stolz wie Oscar den Job bekommen zu haben nimmt der 7 Jährige die Leine demonstrativ in die Hand. So bald ich um die Ecke gehe wird er sie fallenlassen und wieder spielen gehen, sich für mein Dinghy nicht mehr interessieren. Sobald ich wiederkomme, wird er wieder da sein. Sollte mein Dinghy geklaut werden, werde ich auch Alberto nie wieder sehen. Alles ist gut. Wir sind auf den Kapverden angekommen. Alles ist wie immer. Keine Hotelburgen, die Straßen sind einfach, die Häuser ärmlich, die Menschen nett.

“Jetzt erst einmal alle zur Polizei und Immigration!“ Ich treibe meine Crew durch die Mittagshitze in das einfache Gebäude mit der großen. Böse daherblickenden Polizistin, die sich grade mit einem Angetrunkenen herumschlägt, der unbedingt Feuer für seine Zigarette von ihr haben will. Der Port Officer ist nicht da und wir warten. Warten kann man auf den Kapverden immer am besten lernen. Warten, warten und wieder warten. Nach 60 Minuten kommt der Port Officer und es geht los. Aber die Immigration, ja da brauchen nicht alle dabeisein, nur der Capitano und die Pässe. Gute Nachricht. Aber die Immigration, ja deren Auto ist kaputt und auf dem Weg vom Flughafen zu Polizei liegen geblieben. Tja. So was. Wieder 60 Minuten gehen ins Land. Ab und an kommt jemand von meiner Crew, bringt mir ein Schluck Wasser. Ich schwitze. Ansonsten sind alle busy dabei Ihre Flüge umzubuchen. Boa Vista ist vom Plan gestrichen. „Nein, wir wollen ja noch was anderes sehen! Land und Leute!“ So sehe ich das auch. Ich nicke gutmütig. Mit dem Port Capitano einige ich mich darauf, dass er uns ja über Funk rufen kann. Also alle Mann wieder auf Schiff. Aber alle sind weg und in Palmeira verstreut. Da lerne ich Babo kennen. Der verkauft Schmuck, ist immer bekifft und das bestimmt schon seit Jahren und super nett. Die Straßenverkäufer können echt nervig sein. Babo ist nicht nervig. Wir mögen uns, ich schwatze ihm ein super cooles Sandbild ab und meine das Geschäft des Tages gemacht zu haben. Babo zieht einen silbernen Armreif aus der Tasche und zieht mir den über den Arm. „You’ll like it!“ Ich staune nicht schlecht. Wirklich eine besonders schöne Produktion. Wieder machen wir beide ein gutes Geschäft und jetzt werde ich noch mit allen möglichen Ketten und Muscheln beschenkt. Ich hab wahrscheinlich nicht lange genug gehandelt! Aber er hat es sich verdient. Netter Kerl.

Als alle für 5 Euro einklariert sind beginnt der Landgang. Wir besorgen uns eine kalte Cola, Internet über 3G und lernen unsere Anker-Nachbarn Simone und Stefan kennen, die seit 10 Jahren mit ihrem 15 Meter Stahlschiff und zwischenzeitlich zwei Töchtern unterwegs sind. Meine Crew bekommt neue Inspirationen für alternative Lebensformen. Ich erfahre neues aus der weltweiten Seglerscene. Der Schweitzer Hans alias SY RapaNui taucht in Stefans Erzählungen am Gambia River auf und hat sich dort aus zwei Pirogen ein neues Schiff gebaut. Das finde ich jetzt interessant. Stefan weiß auch zu erzählen, das Hans 2006 in Madagaskar war, also als ich auch dort war. Knapp verpasst. Na so was. Die Welt ist viel kleiner als gedacht. Viele französische Yachten mit Familien liegen im Gambia River. Stefan und Simone haben dort ihre Kinder mehrere Jahre zur Schule geschickt. Mir juckt es glatt unter den Nägeln dem Gambia River einen Besuch abzustatten, wenn ich den Erzählungen von Stefan so lausche. Ist ja nicht besonders weit.

Meine Crew ist super nett und lädt mich am letzten Abend von Mitsegler Martin zum Essen ein. Es ist mitten in der Woche und eigentlich ist auch nur ein Restaurant in Palmeira wirklich geöffnet. Endlich mal Fish & Chips auf kapverdisch. Der Geschmack vom roten Fleckenbarsch liegt mir noch den ganzen Abend auf der Zunge. Bis spät abends sitzen wir noch im Cockpit. Und was mache ich? Schlafe in der Hängematte ein.


Mitsegeln auf der MARLIN. Bewerbe Dich hier! Vom 20.10-13.11 sind noch zwei Plätze frei um die Kapverden zu erobern. Dann wieder im Februar. www.marlin-expeditions.com



  • 22:00
  • 15.10.2015
  • 16°45.2334'N, 022°58.8256’W
  • -°/ - kn
  • Atlantico Azul
  • Cabo Verde
  • 28.8° {TempWater:27.7° {Wind:024°/ 10 kn
  • 024°/ 10 kn
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