• Route 66
  • Startschuss
  • Koriander an Bord. Heute Begrüßungsessen: Thunfischsteak
  • Skipper Jan on stage!
  • Einbürgerung
  • Die Front ist durch.
Videos
  • Berührungen
  • Fast Wech
 

We did it!

We did it!

19:00 Den südafrikanischen Geschichten nach sind in diesem Pass schon viele Menschen gestorben und unzählige Boote verloren gegangen. Das kann mal lesen, schreiben uns Leser als Mail und im Yachtclub geht es dann noch mal los. Hmm. Da erwartet man nix Gutes, wenn man dem Pass so eine Stunde vor Hochwasser entgegenkommt. >>Na, wackeln die Knie nun oder nicht?<<

>>Unter Segel soll man da schon mal gar nicht durch.<< Aber das segelt doch gerade nen dicker Ausflugs Katamaran durch. Spinne ich denn? Nun denn. Wetterfred hat Paul oben auf dem Hügel an steuerbord postiert. In der Rechten sein VHF, in der linken nen frisch gezapftes Bier. Paul soll aufpassen, dass wir nix von den Steinen kaputt fahren. Ist nämlich Nationalpark hier!

Mit gesetztem Groß geht es also in den Pass rein. Es setzt noch ordentlich Strömung. Paul sagt wo es langgeht. Die Karte stimmt genau. Malerisch, mitten drin. Rechts und links spritzt das Wasser hoch. Die Wellen des Swells, weswegen sogar die Kalifornier nach Süd Afrika zum Surfen kommen, schlagen die Felsen hoch. Fünf Minuten später sind wir drin.

Nun, da waren die Pässe der Tuamotus in French Polynesia irgendwie aufregender, mit den Haien im Kielwasser, die nur darauf gewartet haben, dass wieder so nen Freizeitkapitän in Wasser fällt ;-) Doch will ich mal nicht den Coolen spielen. Wenn es hier bläst aus SW oder SE mit 30 und mehr Knoten, was im Winter an der Tagesordnung ist, der Schwell mit 5 Metern reinkommt und das ablaufende Wasser der Lagune mit 7 Knoten rausgeht, dann kann man hier nicht durch. Weder wir noch irgendein anderes Boot. Die Toten waren dann wohl, die es meinten besser zu wissen oder einfach nach Hause wollten und von schlechtem Wetter überrascht worden sind.

Die Jungs vom Yachtclub segeln hier rein und raus und an diesem wunderschönen Sonntag Nachmittag passiert nur folgendes: Die Crew der IRON LADY schaut verträumt nach vorne zum Yachtclub, nicht auf die Karten, die Bojen oder sonst was und bemerkt im letzten Moment, dass sie gerade im Begriff ist auf die vorgelagerte Sandbank zu laufen (Was ja nicht das erste Mal wäre. Träum. Daumendrehen.) Zwei Zodiacs kommen direkt zur Hilfe und fragen, wo wir den hinwollen und wir sollen ihne mal hinterher. Typisch Südafrikanisch. Anstatt Vorsicht zu sagen und dass da ne Sandbank kommt. Egal. Am Steg helfen sechs Hände beim Gastanleger. Wir sind glücklich das Abenteuer Krysna Pass überlebt zu haben und Natale, der immer schlecht ist, wie nem Anfänger, wegen der Schwangerschaft, ist überglücklich endlich ihr wackeldendes Zuhause verlassen zu dürfen. Arme Natale. Hoffentlich kommt das Kind früher, sie ist total genervt.

07:40 Ich hab mich solange vor Ausbaumen mit LED Kopflampe und Neumond gedrückt, bis plötzlich NE einsetzt. Und das gar nicht mal schlecht. Natale geht Maya bewachen, ich bewache die Lady, mit Socken, Thermounterhose und Schuhen, der dicken Segeljacke, bis unter die Nasenspitze zugeschnürrt. Weichei. Zurecht. Weichei, denn es waren 20 Grad heute Nacht. Wie soll das nur mal im kühlen Norden werden?

Die Nacht war dann auch nicht langweilig. Über Land bildet sich ein lokales Tief, das die Meterologen einfach ignorieren. Das Barometer rast in die Tiefe und die Segel werden ab Mitternacht kleiner und kleiner, 25 Knoten, das ist der Wind, den die Lady mag. Sieben bis acht Knoten. Wellensurfen. Das beste: Man sieht die Wellenberge nicht, man hoert sie nur.

Ich also die Nacht am Lifebelt im Cockpit verbracht. Segeln ist schön. Um mich herum vier Gruppen von je acht Calamarisfischern. Die Fischen mit Licht. Ne Stadt am Horizont ist nix dagegen.

Inzwischen hat der Wind wieder abgenommen. In Knysna sind wir gegen drei, um fünf ist Hochwasser. Na das schaut gut aus. Die Einfahrt is der Horror. Nur eine schmale Passage zwischen Riffen. 120 Meter. Und da es die einzige schwierige Einfahrt in Süd Afrika ist, haben auch alle ne gruselige Geschichte dazu zu erzählen. Wir schauen mal. Wie immer. Wenn uns dass zu heikel ist und das rechte Kniegelenk weich wird, dann fahren wir einfach weiter. Es heißt, wenn man einmal drin ist in der Lagune, dann kommt man nicht mehr raus. Wegen dem Wetter oder dem guten Bier, wer weiss...



  • 07:40
  • 21.01.2007
  • 34°12.76S, 023°47.96E
  • Eastern Cape/Afrika
  • Knysna/South Africa
  • 21,5°C
  • 4-5 E/1013hpa
  • 3Swell/2Wind

LOGBUCH ARCHIV

January 2007
M T W T F S S
« Dec   Feb »
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.