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Traumsegeln

Wir dümpeln durch die Nacht

Die Nacht war wieder kurz. Um fünf weckt mich die Capitana. Wind ist weg. Ankeralarm. Kennen wir ja schon. Aus unserem schönen Ankerplatz wird innerhalb einer halben Stunde ein nicht zu haltender Horrorplatz mit auflandigem Wind um die 20 Knoten. Aus fünf Meter Wasser unterm Kiel werden 3,5. Dinghy ist noch am Heck. Jetzt aber mal hurtig. „Ne Frühstücken tun wir draußen.“ Der Wind drückt uns Richtung dem nahen Strand, die Welle ist sofort da. Ohne viel Worte klaren wir auf und das Dinghy nehmen wir schnell an Deck. Vorteil des 3,3 PS Zweitakters. Mit einer Hand ist er an Bord. Vorteil eines Dinghys mit aufblasbarem Boden. Mit vier Händen ziehen wir es über die Reling an Deck. Die Capitana will noch das Segelkleid vom Main abnehmen. Ich bin einverstanden. Zehn Minuten später sind wir aus der Bucht und mit auflandigem Wind raus und drin im Gewitter. Was folgt sind die Geschichten, die keiner mag. 20 Knoten aus Süd. Blitz und Donner und Tonnen von Regen. Soweit gut. Is ja kein Problem. Dann ist das Gewitter durch und es folgt Windstille mit 4 Meter Welle. Schlagende Segel, der Mast neigst sich von steuerbord nach backbord, wir werden durchgeschüttelt. Das schlimmste, mein MacBook fällt aus seiner „sichern“ Box unter dem Kartentisch. „Jetzt reicht es aber!“ Das MacBook scheint o.k. zu sein. Auch im Motorraum fliegt eine Kiste runter. Da fehlen doch wohl noch ein paar Schlingerleisten.

Inzwischen ist es Nacht. Wir haben einen herrlichen Stop auf den Aves gemacht. Ich war Unterwasser einkaufen fürs morgige Abendessen und dann hat die Capitana gesagt: „Geh mal schlafen.“ Das war prima! Zwei Stunden wurden daraus. Die Kinder haben Playmobil gespielt und die Capitana hat auf der Rettungsinsel gesessen und gelesen. Ganz entspannt.

80 Meilen liegen noch an bis Curacao. Windvorhersage 10 Knoten aus Ost leicht süddrehend. Wir heben den Anker und verlegen auf See. Es sind sieben Knoten. Genua raus. Entspannung. Mit dreieinhalb Knoten gleitet unsere 30 Tonnen Alusalatschüssel Irgendwie Richtung West. Wie macht sie das? Keine Ahnung. Das Segel fällt ein, füllt sich wieder mit Wind und es klappert, knirscht und knallt wie im Film „Der Seewolf“ mir Raimund. Tja. Da nehme ich mir mal einen Rum und schaue draußen in den sternklaren Himmel über uns und in die blitzende Gewitterwolke vor uns. Der Passatwind ist weg. Großwetterlage: Unbeständig.



  • 20:08
  • 01.11.2013
  • 11°53.9531'N, 67°32.3300’W
  • 257°/3,5kn
  • Las Aves / Venezuela
  • Curacao
  • 28°
  • E 7kn
  • 0,5

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