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glubhpfff

glubhpfff

23:42 Da sind sie wieder, die Delfine. Rund ums Boot glucksen und blubbern sie, lassen Blasen gegen den Rumpf der Lady perlen. Ob wir die Herde wohl mitnehmen nach Chagos?
Leider haben wir ja Carly, unseren Schiffshalter, verloren. Ich denke, er waere treu mitgekommen, wenn wir nicht in Phuket noch mal aus dem Wasser gegangen waeren. Schade.

Der Wind nimmt mal zu, mal ab, keine Rekordgeschwindigkeiten, aber stetige Fahrt. Auf den genauen Kurs schaut noch keiner, wir segeln, was sich am besten anliegen laesst. Zur Zeit am Wind nach Sri Lanka, vor dem Wind fallen die Segel ein.

17:19 Zugegeben nicht viel aber segelbar auch mit Genua und Gross. Glubhpff besucht uns die Herde von Delfinen von gestern Nacht. Unglaublich, das Wasser um uns herum brodelt. Glubhpff. Zisch und Purzelbaeume werden geschlagen. Gut eine halbe Stunde bleibt eine ganze Herde, also etwa 100 Tiere bei der Lady, es wird am Bug geschwommen, neugierig geschaut ... Fisch. Ich muss raus.

13:39 Nach der ersten Nervositaet entsteht nun nach der ersten Nacht die uebliche Routine. Mich verknackst sich den Ruecken (Gut das es Voltaren gibt), Maya kackt mit Vorliebe in Cockpit und die Capitana laesst die Lady ein Band von dreckigen Windeln (Mehrweg) im Kielwasser ziehen. Siehe da, die Dinger werden sogar sauber. Dann im Rigg trocken das Salz rauswehen lassen und mit nem bisschen Suesswasser nachspuelen. Fertig.

Am fruehen Morgen war der Wind wieder wech, dass der Blister nur so knistert. Ich ziemlich gefrustet. Aber egal, jetzt haben wir wieder die obligatorischen 5-8 Knoten aus noerdlichen Richtungen und treiben gen Suedkueste von Sri Lanka. 200 Meilen davor geht es dann elegant nach Sueden. Oder frueher... Wer weiss. Bis Chagos noch 1549 Meilen. ;-)

09:54 South Sentinel scheint uns magisch anzuziehen. Seit Stunden nun liegt sie querab von der Lady, ein kleiner Sandhaufen mit ein bisschen Dschungel drauf. Auf North Sentinel leben ja die feindseligen Steinzeitmenschen. Wir halten immer wieder Ausschau mit dem Fernglas, ob es nicht ein paar auch hierher verschlagen hat. Aber bisher sind keine Lebewesen zu sehen. Auch andere Schiffe treffen wir nicht mehr. In Thailand und Malaysia hat es nachts und morgens von Fischern nur so gewimmelt, die Einwohner der Andamanen scheinen nicht so wild auf Fisch zu sein. Sind ja auch viele Vegetarier dabei. Kommen daher die guten Fischgruende? Die helfen uns allerdings heute morgen auch nicht. Bei 2 Knoten Fahrt ist noch kein Thunfisch in die Pfanne gehuepft. Die Stimmung ist trotzdem gut, segeln wie am Ankerplatz. Ich glaub, ich back jetzt mal ein Brot, statt Fisch.

04:04 Der Wind ist weiter eingeschlafen. Wir laufen irgendwie doch weiter, der Blister rauscht wenn eine Welle kommt, den oberen Mastpunkt mal eben einen Meter nach vorne versetzt und wieder zurueckzieht, Paeng und da steht er wieder. Nen Hauch mehr Wind waere schon was.

Ich bin eingeschlafen im Cockpit. Gegen Mitternacht noch eine Halse hingelegt. Natale wollte uebernehmen, aber ich hab sie wieder in die Koje geschickt. Noch die Insel South Sentinel in 20 Meilen passieren und dann sind wir auf dem offenen Meer, der Indische Ocean. Wach werde ich von den Delfinen. Kein Mondlicht mehr, also reduziert sich die Kulisse auf die Atemgeraeusche >>Glubhpff<< und ihre phosphorvisierende Leuchtspur unter der Lady, neben der Lady. Ob es fuenf sind oder zehn kann ich nicht feststellen, aber dem Klang des >>Glubhpff<< nach zu urteilen sind sie relativ gross. Nun, sie bringen uns Glueck, einen guten Trip. Vielleicht auch ein bisschen Wind?

Ich leg mich noch was in die Pflicht.



  • 04:04
  • 08.03.2006
  • 11°04.87'N, 092°24.36E
  • Andamans/India
  • Chagos
  • 29°C
  • 1-2 NNE
  • 0,5

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