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Curacao

buntes Leben

Auf Curacao braucht man vor allem eins, Geduld und Zeit. Am besten plant man immer gleich die doppelte Zeit ein, dann kann nichts schief gehen. Das fängt beim Warten auf den Bus an und hört beim Warten auf die Rechnung im Cafe auf. Macht nichts. Beate und Tara haben Urlaub und wir haben eh Zeit. Unsere Überfahrt war dafür schnell, in ein paar Stunden hat uns der Passat gestern die knapp 36 Seemeilen nach Südwesten gepustet. Begonnen in Lee ohne, beendet in Luv mit ordentlich Welle. Fische gefüttert hat keiner, gefangen haben wir allerdings auch nichts.

Vom ruppigen karibischen Meer ging es dann in die Lagune von Spanish Waters. Im Eingang ein Golfplatz, grasgrüner Rasen auf einer Insel, auf der noch nicht einmal Orangen, geschweige denn anderes Obst wächst. In der Einfahrt ist feiner Sand aufgeschüttet, Schirmchen und Liegestühle im Sand, flaches, türkisfarbenes Wasser durch einen Bootspontoon geschützt. Huch, das war vor 11 Jahren noch nicht da, so aufgeräumt. In der Anchorage von Spanish Waters bläst es mit 20 Knoten den Berg runter, drei Ankerfelder sind betonnt, wer außerhalb ankert, bekommt Ärger mit der Küstenwache. Irgendwo finden wir ein Plätzchen, wo wir unser Eisen ablegen können, schön nah am Dinghidock, denn mit 3,3 PS und 6 Personen kommt man nicht weit. Sundowner auf dem Vordeck, geruhsamer Schlaf, heute ohne Mücken. Kein Wunder, gegen den Wind kommen sie nicht an.

Heute stand Einklarieren auf dem Plan, wie gesagt, ohne Geduld kommt man nicht weit. Allein im Zollgebäude verbringen wir eine geschlagene Stunde, das Computersystem ist neu und irgendwie weiß keiner so genau, wie es funktioniert. Der Officer scheint jedoch nett zu sei, denn während wir Weiber im Warteraum auf einem grün-schwarzen Bildschirm irgendein Fahrradrennen verfolgen, hören wir Micha in der Amtsstube Schenkelklopfen und Witzchen reißen. Die Immigration ist in Otra Banda, auf der anderen Seite des Wassers, irgendwo im Containerhafen, da wo die Häuser spärlicher und heruntergekommener sind. In Otra Banda findet man aber auch die Cafes und Restaurants der Locals. Während an der Uferpromenade Wasser über den Köpfen der weißweintrinkenden Kundschaft zur Abkühlung zerstäubt wird, dreht sich in Otra Banda ein einsamer Ventilator. Es gibt Arepas (Maiskuchen) mit Bohnen und Empanadas, Salsamusik aus den Lautsprechern und Plastikteller, echt südamerikanisch. Kein Wunder, der Besitzer ist ein stattlicher Venezolaner, mit Goldkettchen. Auf den Straßen ist alles bunt, nicht nur die Häuser strahlen in leuchtenden Bonbonfarben, auch die Klamotten. Europäisch dezente Kleidung in grau, braun, oliv und weinrot sucht man vergebens. Ringel in Pink und Lilia, Karos in Neongrün und Leopardenlook sind angesagt. Gestern habe ich festgestellt, dass mittlerweile 50 Prozent meiner Sachen Löcher haben, ob das hier der geeignete Ort zum Aufbessern der Gaderobe ist?

Zum Tagesabschluß gibt es ein Bier in der Fischerkneipe mit Live Musik. Sarifundis, den alten Seglertreff gibt es nicht mehr, ist abgebrannt vor ein paar Jahren und aus bautechnischen Genehmigungsgründen nicht wieder eröffnet worden. Dafür trifft man sich am Fisherman’s Dock, auch schön. Holzige Klappstühle, nette Bedienung, billiges Bier und gute Pommes, was wollen wir mehr am Freitagabend nach einem staubigen Stadttag?



  • 22:19
  • 30.08.2013
  • 12°09.1253'N, 68°16.7298’W
  • -
  • Curacao
  • Bonaire
  • 28°
  • 16kn/SE

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