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Beautiful Sailing under Stars and Satellites

Es könnte nicht schöner sein

Wegen der bekannt unsicheren Küste zwischen Trinidad und Margaritha fahren wir erst einmal quasi gen Nord. Fünfzig Meilen Sicherheitsabstand sollen es sein. Heute ist die Stimmung an Bord besser als gestern. Die erste Nacht auf See liegt hinter uns. So lange brauchen immer alle um sich ans Bootsleben zu gewöhnen. Früher hieß das auch immer Spuckerei, sprich Seekrankheit. Das ist jetzt vorbei. Keinem ist mehr seekrank. Ob das an dem größeren Boot liegt, der anderen Bewegung des großen Schiffes, im Kopf was anders ist? Wäre ja sehr positiv. Also keine Spuckerei – Gut! Als wir den mutterschutzinstinktgerechten Sicherheitsabstand zur Küste erreicht haben, gehen wir auf Kurs Blanquilla / Venezuela. Wieder haben wir einen wunderbaren Segeltag. Das größte Problem ist, dass wir wieder zu schnell sind. Nach der ersten Nacht auf See wollen wir Meer. „Jetzt bitte mindestens einen zehn Tages Törn. Ich könnte so in einem Rutsch bis Panama durchsegeln.“, begrüßt mich Nathalie im Cockpit als ich verschlafen aus der Koje komme. Doch wir werden heute Abend ankommen. Ohne Licht. Neumond. Dieses Boot ist einfach zu schnell.

Ob die Karten stimmen? Die besten, besten Karten sind die Navionics Gold Karten. Keine Diskussion bitte. Haben wir in der günstigen Version auf meinem iPhone und unserm iPad, der zum Kartenplotter an der Innenseite der Pilothausverglasung zum Cockpit hin eine Halterung bekommen hat. Vor unserem Ziel, der Insel Blanquilla liegen allerdings ein paar kleine Inseln, wo uns der Weg unter Segeln genau hindurch führt. Hmm. Mit Rauschfahrt, es frischt auf. Neun Knoten aufm Tacho. Also Genua weg. Acht Knoten. „O.K. Marlin, ich hab’s verstanden, Du willst ins Bett.“ Der Skipper wird nervös. Also ich. Es wird dunkel. Jetzt blind den Navionics Karten vertrauen? Oder was? „Ne, besser wir kontrollieren das altertümlich.“ Unter Mayas Koje ist im Handtuch eingewickelt ein Furuno Navnet Kartenplotter. Ein Monstrum, Stolz des ehemaligen Eigentümers. Wir stehen nicht so auf diese Kästen und schon mal gar nicht im Pilothaus, wo die Kabel zum Anschluss unter einem Fensterbrett liegen. Doch heute bekommt er seine Chance. Ich schließe nur Strom und Radarkabel an. Start. Vorwärmen und das Menü begrüßt mich. Wir brauchen, keine Tiefe, kein Wetterfax, kein Chartplotter, weil das alles eh nicht angeschlossen ist. Veraltete Technik. Das geht ja so schnell. 2006 war das noch der letzte Schrei! Aber das Radarmenü, das wollen wir. Das Auge der Nacht, bei Dunkelheit. Mit unserer Stahlschüssel wäre das auch ohne gegangen, aber mit der frisch lackierten MARLIN ;-) Wer will da schon Probleme, wenn nicht unbedingt notwendig. Normalerweise kann man sich ja gut mit den Tiefenlinien behelfen, als Navigationshilfe. Hier aber kommen die fünf oder sechs Inseln, wie Säulen auf dem Meeresgrund. Aus Dunkel wird dunkler.

Die farbige Darstellung des Radars nimmt uns die beschriebene Unsicherheit. Souverän segelt die MARLIN auf den Wegpunkt. Heute war ein Raymarine ST6001 Testtag. Statt der Steuerung über den Kompass haben wir die Windfahnensteuerung getestet und konfiguriert. Endlich haben wir Zeit für solche Dinge. Besser gesagt ich. Danach Steuerung nach Wegpunkten und Routen. Alles klappt und das via GPS sogar am besten. Da muss ich wohl den Bordrechner noch mit dem GPS verbinden, damit man die Wegpunkte dort erstellen kann und zum GPS am Steuerstand schickt. „Am besten steuert der Skipper mit Hand!“, meinen die Kinder. Tut ja gut, so ein Lob, ob das nur ist, weil ich am wenigsten Krach beim Steuern mache?

Aber genug der Technik. In absoluter Dunkelheit, erreichen wir die klitzekleine Ankerbucht von Blanquilla. Das Lot sacht 10 Meter, also Kette rein. Keine Tiefe mehr am Lot. Hmm. „Leg nicht die ganze Kette auf einen Haufen!“ „ Bin ich blöd? Willst Du es selber machen“, der Ton zischen zwischenmenschlich sich nah stehenden Crewmitgliedern, ist immer etwas raffer als mit Crew auf Zeit, sprich Besuch. Ist halt so. Muss man mit leben. Capitana hat Recht, ich hab den falschen Spot angefahren und 30 Meter hängen senkrecht im Wasser ohne Grundberührung. Schlichtweg auch bei uns mal möglich. Direkt vor dem Ankerplatz geht es auf tausend Meter oder so.

Und jetzt kommt’s. Was mich schon in den patagonischen Kanälen schon schier wahnsinnig gemacht hat. Auf den Navionics Karten ist ein kleines Segelbootzeichen abgebildet, dann eine dünne gestrichelte Linie auf einen kleinen Punkt inmitten der Bucht. Ich motore vorsichtig dort hin und wir finden Sand auf 10 Meter! Wie gebucht. TUI – Sie haben es sich verdient. Oder wie geht der Spruch. Absacker. Drei Frauen in meiner Koje. Na, da schlafe ich eben im Pilothaus. Da ist es eh am Kühlsten und am schönsten.





  • 23:55
  • 09.08.2013
  • 11°49.1683'N, 64°36.1210’W
  • -°/-kn
  • Caribbean Sea
  • Bonaire
  • 28°
  • 15kn/E
  • 1-2m

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