Petanque

Uiiii. Jetzt wird es ernst. Morgens auf Kanal 16 wird aufgerufen sich fuer das Petanquespiel am Abend zu registrieren. Registrieren! Hallo? Wir sind hier auf Chagos.
Schriftlich muss die Anmeldung noch nicht erfolgen, trotzdem bleibt es erstaunlich ruhig auf dem Registrierungskanal.

Doch wie die Segler so sind. Natuerlich wird in den Kuechen gebrutzelt und puenktlich um 4 Uhr ziehen die ersten Dinghis Richtung French Beach (wann und warum der so getauft wurde, wissen wir nicht) und die Party kann beginnen. Nach einer Stunde sind alle da, jeder spielt gegen jeden und ploetzlich funktioniert auch alles ohne Registrierung, wer haette das gedacht? Die aufgequollene Sperrholzplatte, Treibgut vom Strand, biegt sich unter der Last der Fischgerichte: Tempura, Sashimi, Sushi, Fischfrikadellen, Poisson Cru, gebeizter Fisch, Fischpizza, Raeucherfisch und was man sich sonst noch so vorstellen kann. Je mehr Wochen ins Land ziehen, desto mehr Fisch taucht bei den Pot Lucks auf, denn die Backskisten und Bilgenverstecke werden zusehends leerer.

Auch unsere Kisten werden geradezu uebersichtlich, und wann immer Micha irgendwo bei Computerproblemen hilft, hat er einen kleinen Zettel in der Tasche, was er als Bezahlung mit nach Hause bringen koennte: Mayonnaise, Zucker, Mehl, Marmelade. Dollars oder Euros sind wertlos. Fischkoeder Gold wert. Gestern hat Micha einen Rappala in rot-weiss verdient, den Farben, die angeblich hier am besten funktionieren.
Womit klar waere, was wir beim naechsten Pot-Luck-Petanque-Spiel mitbringen werden: Fisch.

Daypic: Eingeborene Kinder 1963 auf dem Dorfplatz in Boddam Island. Inzwischen hat sich die Natur alles zurueckgeholt. Von den Gebauden existieren nur noch die Grundmauern.