Next Island

Wir sind mit unserer MARLIN in die Tyrell Bay gesegelt. Schon vorgestern oder so. Der Anker fällt in glasklarem Wasser eine Bootslänge hinter der MIRA und das Leben beginnt wieder von vorn. Wir springen mit der ganzen Familie ins Wasser. Lena packt ihr Playmobil aus und belegt das Deckshaus. Maya hat prepubertäre Anfälle, lungert im Boot rum und liest Comics. Nathalie sitzt am Rechner, arbeitet an einem Artikel für die YACHT und ich? Schaue dumm aus der Wäsche. Nein! Nicht denken, dass es uns schlecht geht. Ganz im Gegenteil. Wir sind in der Karibik angekommen und weit weg von den busy Tagen in der Prickley Bay, in Carriacou ist es wirklich traumhaft schön und ruhig. Alles geht langsamer. Der Taxi Fahrer ist nicht hektisch, hält an jeder Ecke an um sich mit den Leuten zu unterhalten. Ein Platz zum Klebenbleiben. Echt. Man könnte auch sagen: „Hier ist der Hund begraben.“ Nathalie ist so beeindruckt, dass Sie eine Einkaufstasche mit Schinken, Käse und französischem Baguette stehen lässt. So geht das, wenn man ohne Kinder unterwegs ist. Die haben sich Rene und Marion den ganzen Tag zum Wandern, Schwimmen und Spaß haben ausgeliehen. Die Fischer im Ort haben wieder einen Grund gefunden zu feiern. Fishermen’s Birthday. Doch bis wir es endlich geschafft haben an Land zu kommen ist die Party schon in der Auflösung begriffen. Das Leben wird wieder langsamer. Das Leben wird wieder blauer und türkiser, wie das Wasser. Ich glaube wir sind grade in der Karibik angekommen. Da kann man schon mal prima auf dem Vordeck sitzen und einfach auf’s Wasser glotzen. Wichtiges wird unwichtig. Unwichtiges wird wichtig. Hier in Carriacou liegen recht viele Boote, auch über die Hurricane Season. Bewohnt, unbewohnt. Es gibt drei Arten von Seglern: Die, die schon lange, lange hier sind und vor allen Dingen einen Hund haben. Dann die Fahrtensegler, die irgendwann weiterziehen, die manchmal einen Hund haben. Und dann die Chartersegler, die nie einen Hund haben. Alles trifft sich in der BAR „Zum Slipway“. Könnte auch „Zum Anker„ heißen. Dort laufen die Hunde dann unter den Tischen durch und am Strand entlang. Eigentlich wollen wir auch einen Hund, einen Labrador oder Mischling mit so etwas. Ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn nicht unklar wäre, was mit dem Hund zu machen ist, wenn wir mal nach Deutschland wollen, die Kinder irgendwo in die Schule gehen. Lene sieht das ganz pragmatisch. „Dann passt Du auf den Hund auf!“ Nun bin ich genau derjenige, der meint, dass Kinder unbedingt mit Hund aufwachsen müssen. Bin ja selber immer mit Hund aufgewachsen. Gut das der Labrador – Rotweiler Mischling in Lenas Arm ein Herrchen hat und nicht zu vergeben ist. Hund oder Nicht - Hund – ist ja oft eine Gefühlsentscheidung.