• Abschied
  • Der Tag nach der Bergung der BOMIKA
  • Landfall Karibik
  • In den Fängen der kubanischen Grippe
  • schwerwegig 3
  • Fort-Bewegung
Videos
  • Lost Crew Member hat sich gemeldet
  • Mitsegeln auf der IRON LADY
 

St. Georges

karibische Aussichten

Unsere Abendessen rutscht fast vom Tisch, die Schubladen fliegen auf und zu, die empfindlichste der Crew beklagt sich schon über Seekrankheitsbauchschmerzen, mit anderen Worten, es rollt wie auf einem typischen Atlantikankerplatz. Auf gar nicht so alten Luftaufnahmen sieht man die Yachten in der Lagoon, einer perfekt geschützten Bucht am Stadtrand ankern. Doch heute liegen in der Bucht die Stege der Port Louis Marina. Boote liegen keine dort, auch nicht am Steg, die sind verwaist und warten auf bessere Zeiten. Ob es an der beginnenden Nebensaison oder an den Preisen der Marina liegt, wir wissen es nicht. Beworben wird das Projekt zumindest als „maritime village haven and mega yacht marina”. Bitte schön, da haben die Fahrtensegler vor Anker natürlich nichts mehr zu suchen und dürfen draussen rollen.

Aber beschweren wollen wir uns nicht, der Blick auf die Silhouette von St. Georges ist auch von unserer Schiffsschaukel aus wunderschön, Lime, die lokale Telefongesellschaft stellt freies WiFi zur Verfügung und wir sind in 10 Minuten in der Stadt. Maya, Lena und ich begeben uns auf Expeditionstour durch St. Georges. Enge Gässchen, bergauf, bergab. Im 10 Minuten Laufkreis um das Cruise Ship Terminal sind die Häuser liebevoll restauriert, in den Nebenstraßen verfallen die Balkone, brökelt der Putz von den Wänden. „Back to Cruise Ship“ steht auf den grünen Schildern, die an strategischen Punkten in der Stadt verteilt sind, damit auch keiner verloren geht. Doch heute kann keiner verloren gehen, denn die lange Mole vor der Stadt ist leer, stattdessen sind die Straßen voller Kinder und Jugendlicher. Freitagnachmittag, Schulschluss, das Wochenende beginnt und die Schüler in den braven Uniformen mit Faltenröcken, weißen Kniestrümpfen und Krawatten tun das, was sie überall auf der Welt tun: ziehen durch die Stadt, teilen sich eine irgendein Spezialmenu bei KFC, eine Cola auf der Hafenmauer oder gehen shoppen. Sie giggeln und tuscheln, spielen sich auf, ein paar trinken heimlich ein Bier.

Wir kaufen Gewürze, duftende Mangos und saftige Melonen auf dem Markt mitten in der Stadt und lassen uns durch die Straßen treiben. Wer zu alt für die Schuluniform ist, trägt bunt. Knallige Farben sind angesagt. Schmuck aus Plastik, je greller, je besser, Streifen, Ringel, Tierfellmuster, Blumen und Paradiesvögel. Die Geräusche sind ebenso bunt. Hupen gehört zum guten Ton, nicht aus südamerikanischer Ungeduld, sondern zum Gruß, oder weil noch Platz im Taxi ist. St. Georges macht definitiv mehr Lust auf Grenada. Morgen beginnt auch für uns das Wochenende. Zeit für eine Inseltour.



  • 20:23
  • 24.05.2013
  • 12°02.5290'N, 61°45.3860’W
  • -
  • Prickley Bay/Grenada
  • St. Vincent and the Grenadines
  • 30°
  • 12 kn/E

LOGBUCH ARCHIV

May 2013
M T W T F S S
« Apr   Jun »
 12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.