umgezogen

In einer Hauruckaktion haben wir heute die Iron Lady unbewohnbar gemacht. Oscar, die gute Seele des Yacht Clubs, hat uns netterweise ein trockenes Eckchen Lagerraum in seinem Schuppen zur Verfügung gestellt und so wandert Kilo für Kilo Inventar der Lady erst in Taschen und Kisten, dann in den Lagerraum. Unglaublich, wie viel Zeug sich so in einem Boot sammelt. Micha beäugt mal wieder kritisch die Bücherkisten, die an ihm vorbeiwandern. „Brauchst Du dir wirklich alle noch? Hast Du doch eh gelesen! Wir misten nochmal aus, wenn die wieder an Bord kommen, oder?“ Ich gehe dazu über, statt Kisten geschlossene Taschen zu benutzen, werde aber leider immer wieder ertappt. „Was ist da drin? Immer noch Bücher?“ Aber nicht nur das, auch Bordapotheke, Badeklamotten, Ölzeug, neu und alt, wandern Stück für Stück von Bord. Immerhin, die Pazifikrevierführer finden ein dankbares zu Hause auf einer französischen Yacht und eine weitere Tüte Literatur landet im book swap des Yacht Clubs, genug Ballast abgeworfen für einen Tag finde ich.

Weiter geht es mit der Garderobe, das nötigste für die nächsten drei Wochen (oder vier, oder fünf) wandert auf den Hausstapel, der Rest ins Lager. Fertig. Das gesamte vordere Drittel der Lady bis zum Mast ist leergeräumt, das Schiff unbewohnbar. Wie gut, dass Richard mit dem Schlüssel für das Haus auf Tenglo vorbeikommt. Wir packen unsere Siebensachen, setzen mit der Fähre, unserem neuen Verkehrsmittel, über und beziehen unsere vielleicht 120 qm Bullerbü. Den Ofen kriegen wir nicht an, das Holz ist zu nass, aber das macht nichts, dicke Decken und ein Glas Rotwein tun es auch. Die Kinder haben ein eigenes Zimmer und wir ein Kingsizebett, das gefühlt und in echt doppelt so groß wie unsere Koje an Bord der Lady ist. Wie gut, dass das Haus nicht zum Verkauf steht! ;-)