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Einer der 10 schönsten Tage meines Lebens

Die Überquerung des “Salar de Uyuni” Salzsees

Es gibt sie, diese zehn schönsten Orte der Welt, die man einfach in seinem Leben gesehen haben muss! Must be seen! We did the Salar de Uyuni, in der Trockenzeit mit Herrn Beuger. Sprich wir durften einmal drüber fahren. Great. Genial. Super! Ja es war einer der zehn schönsten Tage meines Lebens. Unten weiß, oben strahlend blau auf fast 4.000 Meter über dem Meeresspiegel.

Es fing alles ganz normal an: „Papa – Ich will nicht auf den Salzsee. Da sind nur die Fußabdrücke von den ganzen Touristen. Das ist total langweilig. Ihr macht wieder tausend Photos und wir langweilen uns!“ Klare Ansage für einen jungen Vater. Ein aufklärendes Gespräch folgt, doch wirklich überzeugen kann auch Nathalie nicht. Da hilft nur Zwang zum Glück. Manchmal muss das wohl sein.

Nun. Maya ist dann doch mitgekommen, Wir haben schlecht gefrühstückt, für zu viel Geld in dem Touristencamp Uyuni. Dann haben wir uns hinter die anderen 20 Toyota Geländewagen an der Tankstelle in Uyuni gestellt. Mit dem Tanken in Bolivien ist das so eine Sache. Die Locals zahlen 3,5 Bolivianos, dass sind 33 Euro Cent! für den Liter Sprit, die Ausländer 9,5 Bolivianos. Das geht gar nicht, finde ich. Nathalie findet das ganz normal. Na gut, dass wir uns wieder so einig sind. Nicht das das Leben im Beuger einfacher wäre als in der eh schon engen IRON LADY! Auf jeden Fall habe ich mir angewöhnt den Tankwarten einen Schein in die Hand zu drücken mit dem Hinweis, dass wir ja vom Herzen her eigentlich Bolivianer sind. Das funktioniert meist auch gut. Manchmal nicht bei der ersten, dann aber bei der zweiten Tankstelle oder bei der dritten oder vierten. Heute soll es anders sein. Nachdem ich mich schon den ganzen Tag über unfreundliche Uyunianer aufgeregt habe und schlechte Laune im Beuger verstreue, steht da dieser nette Tankwart, nachdem wir in der 20er Schlange auf Platz 1 vorgerückt sind und lächelt mich an: „Nicht nötig mit dem Tip!“ Mit dem Blick auf Maya und Lena erklärt er mir dass ausgerechnet heute die Fomulare für die Ausländerabrechnung ausgegangen sind und wir den Sprit auch ohne „Tip“ zum bolivianischen Preis bekommen. Nicht ohne zu erwähnen, dass die Kontrollen ab „Morgen“ in ganz Bolivien so verschärft werden, dass das wohl da letzte Mal war. Letzte Ausnahme sozusagen.

Dann geht es endlich auf den Uyuni!

Nathalie will noch unbedingt am Salzmuseum halten, dass sich dann aber doch als Andenkenladen entpuppt. Und schwupps, jetzt endlich die Sonnenbrillen auf und Papa gibt Gas, denn er will Spaß. Der Salzsee ist glatt wie ein Kinderpopo, leider nicht rutschig, weil es ja grade Trockenzeit ist und nicht regnet. Aber auch gut so, denn so verteilt sich das ganze Salz wenigstens nicht auf und unter dem ganzen Auto. Die Piste ist hart, der Weg durch die Spuren der anderen Wagen vorgegeben. Der typische europäische Zaun und das Gate mit dem Eintrittgeldzahlhäuschen fehlt. Komisch.

Am Anfang des Sees werden in einen kleinen Feld lang noch Salz abgebaut, das verliert sich aber schnell, denn der Uyuni Salzsee ist fast so groß wie der Tititaca See. Unglaublich. Und, wir fühlen uns wirklich wie auf einem See. Die Sonne steht zwischenzeitlich im Zenith, wir vertilgen Unmengen von Wasser und ohne Sonnenbrille würde überhaupt nichts gehen. Es ist unglaublich. Mit hundert Sachen, wir könnten auch Vollgas geben, rasen wir über das Eis, Richtung der Insel Isla Incahuasi. Das Salz ist glatt wie Eis. Nur eigenartige kleine zentimeterhohe Erhebungen, wabenartig, sechseckig, ungefähr einen Quadratmeter groß, vom kristallisieren, vermute ich mal als halbweiser Wikipediaologe. Wir erreichen nach ca. 40 km die Isla und halten auch sofort an der Nordspitze an! „Wow!“ Riesige Korallenkakteen mit bis zu 5 Meter Höhe zieren die Insel. Es ist wie die Landung auf einem anderen Planeten. Wir landen mit dem Beuger an und ziehen ihn an den Strand ;-) Auf geht es. Wir exploren die Insel und steigen den Berg hoch und versuchen die 1.000 Photos zu machen, die Maya prophezeit hat. Wieder am Strand angekommen, packen wir unser Picknickkram aus, und dinieren in aller Ruhe. Alle zehn Minuten, kommt ein Toyota Landcruiser vorbei, aber keiner hält an. Alle fahren an diesem paradiesischen Ort vorbei. Komisch.

Die Auflösung passiert als wir weiterfahren. Um die Ecke parken zwei Dutzend der Beuger Verwandte. Es gibt eine öffentliche Toilette, ein Eintrittskartenhäuschen, ein kleines Restaurant und das volle Touristenprogramm. Auf befestigten Wegen darf man über die Insel gehen, aber auch nur da. Tja, haben wir wieder alles falsch gemacht. Aber ohne es zu wissen. Ich schaue auf Nathalies neue Haarnadel, einen 15 cm langen Korallenkaktusstachel, der in ihrem Haarknoten am Hinterkopf. „Berühren der Kakteen verboten!“

Wir haben trotzdem noch einen wunderschönen Tag auf dem Uyuni Salzsee, erreichen das südliche Ende und schlagen uns über wirkliche Off Road Wege durch bis nach San Juan. Es gäbe, wie jeden Tag, noch so viel zu schreiben, doch irgendwann muss Schluss sein.



  • 18:00
  • 20.09.2012
  • 20°14.5020'S, 067°37.4520’W
  • By Car / South
  • San Juan / Bolivien
  • Antofagasta
  • 22°
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