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Flüchtlinge

Vorbereitungen zum Gehen!

Wir haben Angelmo entdeckt. Hier kennt man keine Marea Rocha, die uns seit Buenos Aires begleitet hat. Hier wird dicker, gezüchteter Lachs mit viel Antibiotika im Fleisch verkauft, vermute ich mal so, weil die Lachsfarmen seit ein paar Jahren unter diversen Fischepedemien leiden und diese mit entsetzlichen Mengen Antibiotika behandeln. Uns schmeckt es trotzdem. Hier in Angelmo werden aber, vor allen Dingen viel Meeresfrüchte verkauft. Und wer zu faul zum selber puhlen ist, der kauft ein ganzen Einmachglas. Guten Appetitt.

Wir sind einfach nur noch sprachlos. Es regnet und regnet und regnet. Klar, dass uns hier ordentlich die Decke auf den Kopf fällt. Besonders ich bin total angepisst. Ich bekomme noch nicht einmal ein blödes Daypic auf die Reihe. Es fehlt vor allen Dingen an einem - der Motivation. Die Hoffnung dass die Kondensation aufhört, wenn wir an Land stehen ist weit gefehlt. Die Tropfsteinhöhle ist auch da, wenn wir gar nicht da sind. Die kalte Außentemperatur, die hohe Luftfeuchtigkeit... Da hilft nur eins. Flucht. Und morgen, ja morgen ist es so weit. Wir werden den Weg nach Norden antreten. Per Toyota 4Runner. Ab Santiago soll der Himmel klarer werden, die Sonne mehr scheinen, versprechen uns unsere lokalen Freunde.

Die letzten zwei Tage war noch Eingewöhnung. Ich habe die Zeit genutzt, endlich uns das zu gönnen, was ich dutzenden von Lunatronic Kunden bereits verkauft habe. Einen Monitorarm, einen neuen LunaLED 19“ Bildschirm, der grade mal 1 Amp bei 12 Volt braucht. Das ganze Teil kann jetzt am Kartentisch, für notwendige Navigationssicht in den Niedergang geschwenkt oder als Tatort Kinoleinwand zur Kuschelecke hin genutzt werden. Geilonito, sag ich nur. Nen bisschen Umbau war nötig, aber jetzt sind alle zufrieden, sogar die Kinder, weil die sogar die Sendung mit der Maus jetzt aus dem Bett heraus sehen können. Unterhaltungselektronik macht süchtig. Heute morgen um 7:45 klingelt Maya’s iPod. Opa klingelt über Skype bei seiner Enkelin an. Unser Hotspot macht’s möglich.

Aber das war es noch nicht. Wir haben uns einen neuen Bordrechner geleistet. Alte Entscheidung endlich umgesetzt. Tief hinten in unserem Kabelwust tickt jetzt endlich ein neuer MiniMAC. Gut gemacht Wnuk. Nicht ganz billig, aber wir sitzen ja nun auch extrem viel vor der Kiste und schreiben uns die Finger wund. Da müssen wir uns ja nicht unbedingt weiterhin mit Updates, Vieren und Treiberproblemen auseinandersetzten. Airmail und Navigation läuft unter Paralells, alles andere native. Anmachen, Spass haben, aus geht er von alleine. Ganz euphorisch will ich aber nicht sein, denn im Moment läuft „HAL 9000“, wie ich ihn benannt habe, noch im Spaßmode – mit 220 Volt Landstrom. Der Umbau auf 12 Volt und Solid State steht noch an. Und erst dann wird klar werden wie viel Eigeninterferenzen HAL erzeugt, die den PACTOR-Betrieb stören. Ob aus dem ganzen ein neues Lunatronic Produkt wird, hängt ganz von den Praxisergebnissen der nächsten Monate ab. Erst mal darf HAL zu Hause bleiben, denn nach Peru darf er nicht mit.

HAL ist nicht alleine. Aus Taiwan hat Wnuki, wie mich manche Kunden liebevoll im Netz nennen, noch eine LunaWLANnet Erweiterung mitgebracht, die den G3 Empfang revolutionieren wird. Muss auch getestet und modifiziert werden. Der neue LunaPCmini, HAL’s größter Konkurrent, ist ebenfalls von mir mit durch den Zoll nach Chile geschmuggelt worden. Den Weg aus Originalverpackung hat er aber noch nicht geschafft.

Erst mal steht Urlaub an. Ich verbringe die letzten Stunden des Tages im Netz und surfe endlich mal über die Seiten der derzeitigen Pazifiküberquerer und Weltumseglerstarter. Ein eigener Blog gehört ja nun heute wohl zum guten Ton. Und so lese ich mich durch die Berichte von Bord, erinnere mich an unsere eigene erste Oceanüberquerung, an die wackeligen Beine, an die Flauten, die Höhen und Tiefen. Ich bin neidisch. Muss ich zugeben. Ich könnte jetzt meinen Töchtern auch gern ein bisschen die Tropen und die Karibik zeigen, anstatt in Puerto Montt Kondenswasser von den Fensterrahmen zu wischen.



  • 23:47:00
  • 10.07.2012
  • 41°29.9296'S, 072°59.3914W
  • Hardstand
  • Puerto Montt / Chile
  • Peru
  • 6° / Rain
  • 5-15kn N
  • 0m

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