- Segeljunkies
- Tallin – Traumstadt?
- Hinter den blauen Bergen
- Ein Tag wie jeder andere und doch so anders...
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- Bene übers Segeln auf der MARLIN. 78°N
- Liebe zum Meer
Nanokosmos
Und Wasser kommt von oben
Nee, beschweren dürfen wir uns nicht, haben es ja nicht anders gewollt. Aber Chile bei Sonne ist trotzdem schöner. Wir hängen immer noch in unseren Fischerleinen wie die Spinne im Netz, oder eher wie die gefangene Fliege?
Der nächste wirklich sichere Ankerplatz auf dem Weg nach Valdivia ist 23 Seemeilen entfernt, 5 bis 6 Stunden inklusive Landleinenmanöver zum Ablegen und Ankommen. Bisher sind wir in gut geschützten Kanälen gefahren, doch gerade diese nächsten Meilen haben es in sich, da genau hier der Schutz durch Inseln fehlt und die See dem Schwell des Pazifiks ausgesetzt ist, der bei Starkwind aus westlichen Richtungen in die Bucht steht. Die Wellen, die hierbei entstehen möchte ich mir gar nicht vorstellen. Und so igeln wir uns weiter in den Bauch der Lady, nachdem wir die Wettervorhersage für heute studiert haben. Micha bekommt irgendwann den Bootskoller und will an Land, die Kinder boykottieren, „Wie Papa, im Regen?“. In Gummistiefeln und Ölzeug klettert Micha auf den Hügel der Insel und berichtet per Hand-VHF, dass die See auf der westlichen Seite der Insel weiß ist. Hört sich nicht gut an, dann doch lieber Spinne im Netz. Erinnert uns alle an die Tage am Kap Horn, als wir mit der Kleiner Bär auf ein Wetterfenster gewartet haben. Wer weiß, wie lange es diesmal dauert. Eins steht auf jeden Fall fest, unsere Kinder haben den längsten Indooratem.