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Etappenziel erreicht

Und dann doch noch...

Gestern abend dann doch noch los. „Leinen los. Los geht’s“ Thomas und Wolfgang winken vom Steg, Die NEUEN, Manny und Dimi fröhnen ihrem größtem Hobby und stehen mit Kameraequipmet auf dem Vordeck rum und nerven. „Spass!“ Sie leuchten mir bei der Hafenausfaht mitten in der Nacht mit Ihrem LED Scheinwerfer mitten ins Gesicht. „Jetzt reicht’s Manny! Tu das Ding weg, sonst bin ich für ne halbe Minute geblendet und sehe nichts. Ernst!“ Passt. Der LED Scheinwerfer geht aus.

Ich prophezeie meiner Crew schon mal, dass der Dieselfilter so gegen 02:00 Uhr wieder verstopft sein wird und der Skipper dann wieder gut gelaunt in den Keller geht;-))) Wir tuckern durch die sterneklare Nacht, am Zuckerhut, an der Copacabana und an der Ipanema vorbei, weiter nach Westen führt der Weg an unbewohnten... „Brrrrrr r r b“, Johann bekommt kein Sprit mehr und geht einfach aus. Ich fluche eine Stunde kopfüber im Motorraum und gebe im Endeffekt auf. Die dazugehörige Geschichte im Detail, habe ich ja nun schon oft genug erzählt. Der eigentliche Grund ist aber, dass um drei Uhr nachts Wind aufkommt. „Wir sind ein Segelboot - Motorraumbodenbretter zu und Segel raus.“

Angekommen

Ich habe inzwischen 11 Stunden Schlaf hinter mir. Seit dem 12 April hatte ich nicht mehr in meiner eigenen Kabine mit der schönen Sternenluke geschlafen, sondern in der Seekoje, wo ich während der 4000 Meilen immer schön alles mitbekommen habe. Skippers place. 4000 Meilen liegen jetzt hinter uns, hinter mir und ich habe die LADY mit der Hilfe meiner Crew an den Ort ihrer Bestimmung gebracht. Parati, Brazil. Wir liegen mitten in der Bucht von Parati, bei Stockfinsternis angekommen, ohne zu wissen wie und wo hier die Möglichkeiten zum Ankern mit Zeichen auf der Karte sind. Aber bei 3 Meter Wassertiefe in der ganzen Bucht, eignet sich hier doch jeder Platz zum ankern. Jetzt ist es hell geworden um uns herum. Hier und dort sieht man Masten zwischen Palmen und Mangroven. Hier gibt es viel zu entdecken, da bin ich mir sicher, als ich mich zum ersten Mal mit einem Blick aus der Luke zum Aufstehen entscheide.

Und noch mal richtig schönes Segeln zum Abschluß

Der Wind der Nacht bleibt stetig und frischt am Morgen auf. Wir können segeln und ich bin von der Motorreparatur erst einmal befreit. Nach Morgengrauen bei der Einfahrt zur Ilha Grande geht es richtig ab. Von den Bergen wehen die Fallwinde mit bis zu 40kn runter und mit stark gerefften Segeln am Wind schießen wir in die Bucht. Wunderschönes Starkwindsegeln, sportlich, dass es aus den Schapps poltert für ein paar Stunden. Dann ist der Wind plötzlich weg. Wenig weg. Ganz weg. Fürs Team ziehen wir den Blister mal hoch, aber auch direkt wieder runter, weil wirklich gar kein Wind über geblieben ist.

Die weitere Motorreparatur gestaltet sich entspannt. Statt Filter stelle ich einen 25L Kanister frischen klaren Diesel in den Motorraum und schliesse diesen mit einem Schlauch an die Maschine an. Um dem großen Übel Herr zu werden, muss ich den Tank auspumpen, reinigen und einen neuen Wasserabscheider und Vorfilter einbauen. Wir tuckern friedlich nach Parati über seidig, ölig aussehendes Wasser. Der Himmel beschert uns eine friedliche Ankunft.

Noch ist es voll auf der LADY. Doch auch für Rainer, Dimi und Manfred wird es heute der letzte Tag auf der LADY sein. Schiff und Skipper brauchen eine Pause, brauchen Einsamkeit, brauchen Liebe. Wir hatten alle zusammen eine wunderschöne Zeit, jetzt will ich mein zu Hause wieder für eine Zeit lang alleine, für mich alleine haben. Eine Liste mit Projektprioritäten ist zu machen. Doch jetzt: Ich komme ich an und springe erst einmal ins Wasser. Ich bin ja total gaga! Morgen wieder.



  • 19:20
  • 04.05.2010
  • 22°55.07'S 043°10.78'W
  • Parati, Illha Grande / Brasil
  • Montevideo
  • 24° 1015hpa 1/8
  • 27°
  • 5kn SE
  • 0m

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