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Ein ganz normaler Tag in der Einsamkeit

Nach einer wunderbar durchgeschlafenen Nacht beginnt für uns heute wieder die Bordroutine, die wir in den letzten 10 Tagen aufgrund von Törnvorbereitungen und Segeln vernachlässigt haben. Nach dem Frühstück beginnt die Schule, während Micha im Büro, sprich vor dem Rechner am Kartentisch sitzt. Wie immer nach einer längeren Pause klappt das Lernen besonders gut, an Mathe und Deutsch hängen wir noch Sachunterricht an und beschäftigen uns mit dem Wetter, entwerfen eine Tabelle zur Wetterbeobachtung, in die wir nun jeden Tag unsere Werte eintragen können. Glücklicherweise ist eine Kinderwetterstation mit Windmesser, Pluviometer und Thermometer, die Maya letztes Jahr zu Weihnachten bekommen hat mit an Bord. Nun thront unsere Wetterstation auf dem Vordeck, nur der Laubfrosch im Glas mit der Leiter fehlt.

Plötzlich fragt Micha, während wir noch am Tisch sitzen, was das für ein Pfeifen sei. Ein Vogel? Nee, wir haben nichts gehört. Verwirrt sucht er die Felshänge ab und entdeckt schließlich, perfekt getarnt in ihren beigen Anzügen, zwei Beamte von der Prefectura. Was machen die denn hier? Micha holt die beiden an Bord, gegen ein Glas Wasser haben sie nichts einzuwenden, da sie gerade 35 km mit ihrem Quadbike durch die Wildnis gefahren sind, Straßen führen nicht in die Caleta Horno. Alle 3-4 Tage kommen sie in die Bucht gefahren um zu schauen, welche Boote dort liegen. Wir quatschen so lange, wie es ihre Zeitplan erlaubt, dann ziehen sie wieder von dannen. Nicht, ohne uns eine Warnung zu hinterlassen bloß keine Muscheln in dieser Region zu essen. Marea Roja, die rote Tide, ist eine Seuche, die zwei-schalige Muscheln befällt, diese enthalten dann ein Nervengift, das in den meisten Fällen tödlich ist, ähnlich demjenigen der Fischseuche Ciguatera, die es häufig in den Hurrikangebieten gibt. Wir wussten schon durch unsere Patagonienbibel von der Seuche, und werden tunlichst die Finger von allen Schalentieren lassen.

Am Nachmittag machen wir uns bei Niedrigwasser mit dem Dinghi auf den Weg um die zahlreichen Schluchten, Höhlen und versteckten Strände zu erkunden, entgegen unseres ersten Eindruckes von gestern Abend, ist die Landschaft wunderschön und abwechslungsreich, auf den Felsen sitzen Kormorane und Oystercatcher zum Trocknen in der Sonne, während Raubvögel oben durch die Lüfte auf der Suche nach Beute kreisen. Die Kinder sammeln einen 20 l Eimer Treibholz und Tampen ein, aus denen sie wer weiß was bauen wollen. Neue Bordregel: Ein 20 l Eimer am Heck des Bootes für die Sammellust: Steine, Muscheln, Holz und einzelne Flip Flops dürfen dort gelagert werden, ist der Eimer voll und soll Neues an Bord, muss Altes weggeschmissen werden. Sonst können wir in 2 Monaten einen Privatstrand irgendwo in Feuerland anschütten, inklusive alter Badelatschen.



  • 21:42:00
  • 20.12.2011
  • 45°02.2200'S, 065°41.0100'W
  • 0°/-kn
  • Caleta de Horno / Argentina
  • Ushuaia / Argentina
  • 14°/1002hp
  • 10kn/NE
  • -

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