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Never Ending story

Do you trust 316?

Manchmal frage ich mich, warum mir Probleme am Rigg immer erst kurz vor einem großen Schlag auffallen. Muss wohl so sein. Auf jeden Fall, ich heute Morgen um 6:00 aus den Federn und e-mails beantworten, Jobs abarbeiten und und und… Um 8:00 will ich los. Schauen, dass der Workshop heute das macht, was ich brauche. Neue Toggles für die Unterwanten, einen neuen Part am Ruderstock. Der Herr im Taller (workshop) lächelt mich freundlich an, als ich ihm erkläre, dass ich die Sachen morgen Abend fertig haben muss, weil am Mittwoch ein Wetterfenster ist. Das Muster ist grade bei einer anderen Firma zum Zuschneiden, besser gesagt um festzustellen was das kosten wird. Mir geht nur durch den Kopf: Weihnachten in Mar del Plata! Nene so geht das nicht. Also los zum nächsten Taller. Davon gibt es, Gott sei Dank, diverse. Beim nächste Herr, derselbe Blick. Dann werde ich fündig. Andre erkennt die Wichtigkeit meines Anliegens und sagt mir die Arbeiten zu für Morgen Nachmittag. Cool. Der Preis wird allerdings dann auch europäisch teuer. Na gut. Wir wollen ja nicht am falschen Ende sparen. Nen neuer Mast kostet ein vielfaches.

Und es bläst im Hafen mit dreißig Knoten. Das Hoch im Süden kommt angerannt, auf dessen Rückseite wir gen Süden wollen. Die Babywanten hängen lose von der Saling runter. Die Ruderanlage ist auseinandergenommen und wir sind manövrierunfähig. Prost Mahlzeit. Edelstahl 316 ist nicht zu bekommen, nur 304, aber ich bin von der 316 Legierung eh nicht so begeistert. 316 wird schneller brüchig. Auf jeden Fall finde ich, als ich zurück zum Boot komme einen weiteren Haarriss. Am Fuß des Vorstags. Ich muss an die Regel denken, dass man eigentlich alle 15 Jahre alles stehende Gut am Rigg austauschen sollte. So langsam schenke ich dieser Grundregel mehr und mehr Bedeutung zu. Nur gut, dass wir wenigstens doppelte Vor- und Achterstagen haben. Aber das vordere Vorstag, ohne Babywanten zu lösen, nun das muss jetzt doch nicht sein. Morgen ist Dienstag der 13te und das ist hier in Argentinien dasselbe wie in Deutschland der Freitag, der dreizehnte. Also erst die Babystagen und dann ein neues Projekt. Richtig Micha? Ja, richtig.

Ich nehme mir die Kinder und wir dackeln zum Strand, während Nathalie den halben Supermarkt kauft. Arbeitsteilung. Maya und Lena sind total lieb, zeigen sich kooperativ und bringen mich nicht um den letzten Nerv. Stunden später kommt Nathalie aus dem Supermarkt wieder. Vier gehäufte Einkaufswagen müssen vom Remis (Taxi) zum Boot gebracht und verstaut werden. Es regnet in Strömen und die Fischfabrik stinkt. Unsere Kuchenbude macht sich echt total bezahlt. Ein Raum mehr in dem erst mal der ganze Einkauf geschützt vor dem Regen ist, wo man sich auch einfach mal in Ruhe hinsetzten kann und einen Moment der Entspannung leistet. „Habt ihr Urlaub?“, tönt Werner von nebenan, der KLEINER BÄR, direkt und irgendwie habe ich direkt ein bisschen schlechtes Gewissen. Nathalie staut den Einkauf weg und findet alles seinen Platz. Zwischendrin hole ich noch zwanzig Liter Motoröl. Es wird dunkel, der Tag geht zu Ende. Gut so. Für heute haben wir genug geschafft. Wenn wir uns in Deutschland so einig wären als Familie und so sehr ergänzen, ich würde Deutschland lieben. Mit jedem Tag auf dem Boot wird es schöner und so wie früher, so wie ich es mir irgendwann mal vorgestellt habe, eine Familie auf der LADY zu haben. Und so wird aus Meer als ein Traum, so langsam Wirklichkeit. Wir freuen uns alle auf den nächsten Schlag. Auf dass und Petrus, Neptun und Poseidon gut gewogen sind.



  • 21:00:00
  • 12.12.2011
  • 38°02.4542'S, 057°32.2828'W
  • -°/0kn
  • South Atlantic
  • Mar del Plata / Argentinia
  • 22°/1010hp
  • 30kn/S
  • - m

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