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Vieter Tag auf See

Hundewache

Das Beste um diese Wache zu überstehen und nicht im sitzen einzuschlafen ist mal einen kleinen Logbuchbericht zu schreiben. Übermorgen ist Neumond. Wenn man mit dem nautischen Jahrbuch und einer roten LED Headlamp im Cockpit sitzt und Sterne guckt, kann man das schon fast Hobby nennen. Leider nicht zu fotografieren! Was hier nachts über der LADY abgeht, es ist so dermaßen faszinierend, so unbeschreiblich schön, dass mir die Tränen kommen. Echt. So viele Sterne, in einer solchen Klarheit und die Menge der Lichtpunkte in der Milchstrasse, es ist ein absolutes Erlebnis der dritten Art, Stunde um Stunde in diesem unglaublichen Lichtermeer zu versinken. Das sind die Momente wo ich meine Töchter am Meisten vermisse, wo das Vatersein am meisten rauskommt: „Warum hab ich meine Maya nicht im Arm und wir suchen die Sternzeichen am Himmel, nach den Namen im Buch? Warum wachsen meine Kinder noch in Häuserschluchten auf, an sechspurigen Strassen anstatt mit mir über den Südatlantik zu segeln?“ Nathalie fragte mich neulich, ob der Südatlantik den nun wirklich der schönste aller Oceane ist und ich sagte: „Ich weiss es noch nicht, im Moment schaukelt mich der Südatlantik von einer zur nächsten Welle.“ Das Teilstück was wir seit St. Helena im Moment erleben ist sicherlich das schönste Segeln meines Seglerlebens. Der Südatlantik hat uns bisher alle Facetten des Hochseesegelns in langen Phasen gezeigt. Wir haben uns darauf eingelassen und jede dieser Phasen inhaliert und abgespeichert. Wunderschön. Ich bin der glücklichste Mensch der Erde, so schön ist zum Beispiel diese Nacht. Love it!

Wir machen etwas, was ich vorher auch noch nie gemacht habe, wir segeln unseren Blister bei Nacht! Die Blase steht bei Fast Halbwind schräg vor der LADY und zieht das Boot mit einer angenehmen leichte Krängung und Bewegung durch die flache See. Nen bisschen klein ist er, einer mit 150qm würde jetzt besser passen, doch wer kann sich schon den Luxus des Spinnackers I, II und III leisten, vor allen Dingen: Wohin damit? Aber egal. Der Blister zieht uns mit 3-4 Knoten durch die Nacht, dass alle schlafen wie kleine Babys und nur der Mann im Mond schaut zu. (Im Moment noch auf der anderen Seite der Erde) Ab und an kommt eine Passatwolke, aber Squalls sind noch keine da. Kommen aber noch zur Genüge, hab ich in der Blase. Vor Abfahrt habe ich dín den Socken des Blisters noch eine neue (gebrauchte, alte) Umlenkrolle am Kopf angebracht. Gestern noch getestet. Der Socken geht jetzt rauf und runter, dass es quasi Spass macht den Blister einzuholen. Das Gezerre hat schlagartig aufgehört. „Gut! Sehr gut!“ Das die Segelmacher so geile Sachen nähen und dann an so nem kleinen Block sparen. Aber so ist das halt.

So, ich mach mir mal nen Tee.



  • 3:24
  • 12.04.2010
  • 16°49.13'S 009°01.06'W
  • Southern Atlantic Ocean
  • Rio de Janeiro / Brasil
  • 25° 1013hpa 1/8
  • 26°
  • 10kn/SE
  • 0,5m

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