Unsere kleine Taucherin!

Nathalie muss arbeiten, was ja für Ärzte nicht unbedingt was Besonderes ist an einem Feiertag, einen halben Tag, sprich am Vormittag. Schnell sind die Badesachen gepackt und der Rest der Familie ab ins Münsterbad um die Ecke und da passiert dann was ganz Schreckliches. Ich stehe am Rand der Treppe zum Bad und muss Mayas für Kunststückchen einen Arm im Wasser hochhalten und wie im Traum, Albtraum, Horrortraum... „Wo ist Lena? Grade war sie doch noch neben mir mit einer Schwimmnudel unter den Armen.“ Die Schwimmnudel schwimmt auf dem Wasser und Lena darunter im Wasser. Ich glaub’s ja nicht und schnell hole ich die kleine Taucherin mit einem geübten Griff aus der luftlosen Tiefe an die Oberfläche. Lena prustet und lacht, dann fängt sie an bitterlich zu weinen. Upps! Waren das jetzt fünf Sekunden oder 30? Ich habe keine Ahnung. Wohl eher drei, aber der Schock sitzt tief. „Hast Du Wasser geschluckt?“ „Nein!“ Puh. Glück gehabt. Aber wie schnell das geht. Maya hat ihr Seepferdchen gemacht und schwimmt quietschfidel durch Nichtschwimmerbecken, bei Lena muss man aufpassen wie Hund. „Mann, was hast Du mir für einen Schrecken eingejagt.“ Zeit, dass Lena auch in einen Schwimmkurs geht. Die geht wirklich noch unter wie ein Stein. „Hattest Du den die Augen auf, meine Kleine?“ „Ja, Papa!“ Ein paar Krokodilstränen laufen über das nasse Gesicht. Ich habe ein unendlich schlechtes Gewissen. Man kann gar nicht genug aufpassen.

Den Rest des Tages verbringen wir kurz vor Düsseldorfs Stadtgrenze. Nathalie hat das Auto von Beate mitgebracht. Wir besuchen ein Gestüt mit riesigen Pferden, laufen durch blumige Wiesen und besuchen noch einen Bauernhof. Die Sonne scheint, innen wie außen. Familienleben. Deutschland kann wirklich wunderschön sein.