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Wochenend-Tourismus

Maststufensyndrom

Ich habe nicht gezählt, wie oft ich gestern den Mast hoch und runter geklettert bin. Mögen es zehn oder mehr mal gewesen sein. Die neue WiFi Antenne ist dran, oben auf dem Masttop in 15 Meter Höhe, prädestinierte Lage, ohne dämpfungsempfindliches Koaxialkabel, sondern mit digitalem Netzwerkkabel mit dem LunaPC verbunden, so weit so gut. Funktioniert auch, auch wenn es hier gar kein WiFi Netzwerk gibt. Sprich rein physikalisch mit dem MacBook als AP. Die Frage ist, wie lange. Es gibt ja noch eine andere Antenne dort, die VHF Antenne und die Kurzwellenachterstagantenne endet auch dort oben. Ob das mal gut geht. Muss aber, weil sonst kann ich die nicht an meine Segelkunden verkaufen.

Es war recht voll hier heute. Argentinische Boote mit der 6,5 Meter Standardlänge haben längsseits der LADY festgemacht und alle Mann über mein Oberdeck. Das sah gut aus nach einem Tag. Ich hab mir dann die Machete in den Gürtel gesteckt, einem Argentinier den Wasserschlauch in die Hand gedrückt und in die andere Hand nen Schrubber. „Nein, Nathalie, ich hab es nicht gemacht. Ist mir grade nur so durchs Hirn, auf’s Papier geflossen...“ Ich hab mir selber den Schrubber genommen und den Wasserschlauch. War nur nen Spass.

Jetzt sind se alle weg. Heute Nachmittag hat es nämlich geregnet und seit dem fällt das Barometer um 10hpa. Hmm. Ententeichromantik. Windstille. Kann doch irgendwie nicht sein. Oder? Das ganze nennt sich Pampero aus SO. Moment mal, Lady liegt Richtung Ost. Ich geh mal raus und leg noch nen Festmacher bereit. Man weiss ja nie. Diese Pamperos haben es in sich. Mal so eben für ein zwei Stunden fünfzig Knoten Nachts um Eins. Na, das lieben wir doch. Windfinder.com sagt 25 Knoten um 0:00. Der wird wahrscheinlich wieder Recht haben. Ist ja meist so an der Küste. Böen mit 35 sage ich dazu voraus und Hochwasser im Fluss. Draußen am Horizont fängt es an zu blitzen.

Gestern Abend haben meine Segelnachbarn aus Plata noch das Asado angemacht. Wieder nen neuer Name fürs Grillen. Keine Fotos gemacht. „Schlecht drauf Sipper? Was? Kommt auch mal vor.“ Stehe ich dann da, die kleine Kamera schon in der Hand, da hänge ich sie wieder weg und denke mir: „Ne, jetzt mach ich aber mal nen Abend privat. Ohne Fotos im Internet. Jawohl!“ Fleisch hatte ich noch im Kühlfach, genau das richtige für nen ordentliches Asado und den roten Wein haben meine Nachbarn aus Argentinien mitgebracht. Und alles war gut. Dann habe ich wieder viel Neues erfahren, über Patagonien, Politik in Argentinien, über das Segeln, das Leben in Uruguay und überhaupt. Das Schöne an Südamerika ist wirklich, das einem jeder, aber auch jeder etwas anderes erzählt. Es wird garantiert nicht langweilig.



  • 20:48:00
  • 03.04.2011
  • 34°26.7270'S, 057°43.6883'W
  • 0°/0kn, Pier
  • Riachuelo, Uruguay
  • Colonia del Sacramento, Uruguay
  • 24°/1006hpa/67%
  • 18°
  • 0kn/N
  • 0,0m

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