Die Frigga

Richtig berühmt wird man ja immer erst wenn man sein Boot verloren hat. Das die FRIGGA gesunken ist, geht durch die Medien und auch ich hab mich mächtig erschrocken. „Wer war das denn? Kenn ich den?“ Nun, mich betrifft die Sache ja grade nicht, ich sitze grade schön am Schreibtisch und frage mich grade, ob ich vor Vier schon nen Bier trinken soll. Und es betrifft mich eben doch. Weil wir, also die letzte Crew eben auch 7oo Meilen vor der argentinischen Küste waren und uns der Südatlantik das Fürchten beigebracht hat. Hört sich jetzt nicht weiter schlimm an, doch die Geschichte geht weiter. Ich hab nämlich die Tage alleine zu Hause auf Sofa gesessen und da wurde mir ganz mulmig, weil ich über den anstehenden Trip von Buenos Aires nach Rio nachgedacht habe. Da bin ich dann mal schnell ins Netz und hab mir die Daten von dem Hurricane Catarina 2004 (Bild oben), angeschaut. Der erste überhaupt bekannt gewordene Hurrikane im Südatlantik, zwischen Buenos Aires und Rio. Also, die Frage ist, wann war der, in welchem Monat? „März. Ah. O.K.“ Und da falle ich über ein Datum, den 16ten November 2010 und ein Bericht dazu: „Subtropical cyclone of November 2010 Subtropical storm (SSHS) Duration, November 16, 2010 – November 18, 2010...“

Das war genau, als wir umgedreht haben. Scarry. Also, der Südatlantik ist eben doch nicht so Hurrikane sicher, wie man sich das so denkt. Und der Schlingel Poldy, unser Wetterfrosch, der hat uns das damals nicht so deutlich gesagt. Nun, wir hatten Glück und das Ding hat sich damals recht brav verhalten und wir wollten ja eh nach Süd, nach Mar de Plata. Auf jeden Fall tut es mir Leid um die FRIGGA. Gut das alle gerettet würden.

Fragt mich doch letztens noch nen Kunde auf der BOOT: “Wofür brauch ich ne EPIRB. Ich verlasse mein Boot doch nicht!“ Stirnrunzelnd denke ich an die 8-10 Meter hohe See. „OK.!“