• Zeitlos
  • Klimaschock
  • Back home
  • Die Förde lebt
  • T’schau Brasilien
  • Micha und die Winsch
Videos
  • Second Life: Tag 65.
  • Vorm Wind
 

Und Beigedreht

Wind – aus der falschen Richtung

Das der wind immer aus der falschen Richtung kommt, ist vollkommen normal. Dazu nach Osten versetzende Strömung. Die ganze Nacht konnten wir motoren, doch jetzt füllt sich das Tief „Dampfwalze“ und wir werden für mindestens 12 Stunden 25 Knoten Gegenwind haben. Mit der gesamten Crew mache ich Navigationsunterricht am Morgen, nachdem die mich um 8:00 Uhr aus der Seekoje holen mit wilden Segelmanövern im Cockpit. Ich nehme mir Andys Wunsch zu Herzen, sehe das alles entspannt: „Klar zum Beidrehen!“

Andy kocht erst mal Tee und Kaffee. Stefan versucht die Augen aufzubekommen, schielt aber noch. „Lass die Augen erst mal zu Stefan!“ Ich erkläre das Vorgehen. Mit der beigedrehten LADY ist es wie im Hafen bei etwas Wind auf die Seite. Wir können in Ruhe frühstücken und einen Plan für den Tag machen. Erst einmal holen wir gemeinsam die Gribfile für unser Seegebiet und in kleinem 3 Stunden Abstand über Kurzwelle mit PACTOR. Das dauert schon mal. Auf dem PC-Kartenplotter Open CPN zeichnen wir die nächsten drei Wegepunkte ein und benennen die nach den Wochentagen. Darüber legen wir jetzt die Gribfiles als Layer und können schön sehen, welches Wetter wir innerhalb der nächsten 72 Stunden, wo zu erwarten haben. Jetzt mag man meinen, dass ich nen Knall habe. Doch ich hab es inzwischen schon so oft ausprobiert, das klappt auf drei Stunden genau. Allerdings nur wenn die Windprognosen mindestens fünf Knoten vorhersagen. Auch Regen und Wellenhöhe ist relativ genau vorherzusagen. Was weis ich wie die das machen mit dem GFS Modell. Aber es funktioniert.

Pinguinschule in Lee

Das Resultat der Besprechung ergibt. Gegenwind bis heute Nacht in unserem Fahrtgebiet und danach Leichtwind counter clockwise drehend. Alternativ rechnen wir mit OpenCPN aus, was es bringen würde jetzt gegenan zu motoren. Also bis heute Abend ein Vorteil von 8 Meilen über Grund mit einer Versegelung von 20 Meilen nach Nordwest. Beigedreht verlieren wir 6-8 Meilen nach Ost. Um auf die in sechs Stunden erarbeitete Position zu kommen brauchen wir heute Abend zwei Stunden. Na, die sechs Stunden Maloche bei Regen sparen wir uns. Problem ist die Strömung mit 1,6 kn, die uns beim Kreutzen entgegensteht. Ab Mitternacht Wind aus Nord in Richtung Mar de Plata. Ja. Was passiert? Wir bleiben beigedreht und frühstücken erst einmal. Michael inspiziert die Motorbilge und pumpt die Pfütze Wasser ab, die wasweißichwoher kommt. Müssen wir im Hafen checken. Derweilen gesellt sich in die Leeseite der beigedrehten LADY eine Pinguinschule mit etwa 200 mittelgroßen Pinguinen. „Wie geil ist das denn?“ Die Tiere fühlen sich anscheinend im Schutz der LADY auch wohler, als auf dem offenen Meer. Also warten wir gemeinsam auf besseres Wetter und vor allen Dingen das es aufhört zu regnen. Andy geht ins Bett und Michael/Stefan beschäftigen sich per AIS mit einem Tanker, der uns recht nah passieren will. Jetzt kommt das gelesene Manual in der Praxis vor. Positionsmitteilung per DSC senden, Digitalselectruf, aber keiner antwortet. Wahrscheinlich schläft der Kapitän der BLUE, MMSI 248128000. Könnt ihr ja mal nach googlen. Wir bekommen das Schiff nicht zu Sicht. Nach unserer Positionsmitteilung nehmen sie noch etwas mehr Abstand. „Stefan, was kochen wir heute?“



  • 09:48:00
  • 18.11.2010
  • 36°44.2900'S, 054°50.2000'W
  • 90°/1,6kn Abdrift Beigedreht
  • South Atlantic
  • Mar de Plata, Argentinia
  • 21,5°/1004hpa 1/8 Rain Fog
  • 11°
  • 25kn/SW
  • 2,5m/SE

LOGBUCH ARCHIV

November 2010
M T W T F S S
« Oct   Dec »
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.