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Mr. Barao

Uns Lichtmaschine

Ich habe verlegt. An der Mouring bei Klaus war es zwar schön, vor allen Dingen als das Internet noch funktionierte, doch bei Niedrigwasser saß die LADY im Schlick und heute gab es Welle und der Kiel rummste auf dem Sandboden unter dem Schlick. Nun, da hat es dann gereicht und ich hab die das Auge der Mouring ins Wasser geworfen. Gut. Fünf Minuten später liege ich auf fünf Meter etwas vor dem Yachtclub, der Internetempfang ist mäßig, aber dafür keine Mücken mehr und etwas mehr frische Luft im Boot.

Reset Button

Etwas durch die Uhr ist Wnuk im Moment. Warum. Ach, das würde jetzt zu weit führen. Vieles halt, aber irgendwie auch nix Schlimmes. Normales Leben halt. Rauf, runter und zur Seite. Nen Reset wäre mal ganz gut. Nen paar Programme im Hirn, erzeugen Endlosschleifen oder nicht auflösbare Querverzweigungen.

Der Tag fing an mit Mr. Barao. In seiner kleinen Werkstatt auf der Ecke, da wo die ganzen Autoläden sind, steht er ab morgens um sieben unter vier alten Autowerkstattplakaten mit vier großbusigen Frauen. Er steht da und repariert Lichtmaschinen und Anlasser. Barao ist total nett, nuschelt wie wild und hat gut zu tun. Der ganze Boden steht voller Lichtmaschinen und Anlasser. Die Mädchen an den Wänden, deren Papier zwar vergilbt ist, denen die Jahre aber sonst nix ausmachen, schauen wortlos zu, wahrscheinlich schon seit den letzten zwanzig oder dreißig Jahren. So was nenne ich: Treu sein. Hier wird eben repariert und nicht ausgetauscht. Man lebt mit und von dem Altwerden. Unsere Lichtmaschine, Maße: 12x2x35 hat er auch wieder hinbekommen. Das Lager war kaputt, die Kohlen haben gewackelt und eine andere Riemenscheibe hat sie bekommen, jetzt kann sie wieder großspurig die Batterien der LADY laden ohne dabei lautstark zu leiden, wenn es zur Sache geht und 70 Ampere in die Batterie fliessen.

Ich erkunde weiter Angras und finde es langsam fast schön. Für einen Clown, sperren sie eine ganze Einkaufsstrasse ab, es gibt viele Kirchen mit vielen kleinen Plätzen davor, es ist ein sicherer Ort, es riecht nicht überall nach Armut und Kriminalität. Trotzdem, das Dinghy schließe ich ab, nachts ziehe ich es samt Außenborder an der Bordwand hoch, das aber schon allein wegen dem Bewuchs von Seepocken. Das ist hier ziemlich schlimm. Ein Supermarkt in denen eindeutig die Leute mit dem kleinen Geldbeutel einkaufen gehen, erregt mein Interesse, aus gleichem Grund. Und wirklich kann man hier für die Hälfte einkaufen, von dem Level des Zona Sud, dem Supermarkt in der Marina Piratas. Hat Natale ja gleich gesagt. Der Versuch eine Badehose zu kaufen endet aber in Frust. Ich bin definitiv zu groß für Brasiliens Standard. Muss wohl mal in einen Maximo-Laden :-(. Der Standard dieses Landes liegt bei 42.

Die Lichtmaschine ist schnell eingebaut und angeschlossen. Das Kreischen ist fast weg, aber die Riemenscheibe ist eben auch etwas größer als die alte und so muss ich 1200 Motortouren machen um 60 Ampere zu bekommen. „Nene! Die muss bei 1000 Touren 70 Ampere machen. So wie vorher.“ Also morgen doch noch mal nach Angras. Meine alte kommt wieder drauf und in der nächsten Dreherei lasse ich mir halt ne kleinere auf Maß anfertigen. Doch noch nen Tag mehr in Angra.

Ausklarieren

Ich scharre etwas mit den Hufen. Ich überlege schon ob ich in Angra schon mal ausklarieren soll um mir den Weg von Paraty mit dem Bus zurück hierher zu sparen, aber irgendwie fehlt noch der richtige Wind aus Nord. Es ist noch zu früh, beruhige ich mich selbst.



  • 18:58:00
  • 25.08.2010
  • 23°00.7660'S, 044°18.1480'W
  • 0°/0kn
  • Angras del Reis, Brazil
  • Argentinien
  • 20°/1014hpa
  • 19°
  • 8kn/SW/Venus
  • -m

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