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Verlegt

Kann es denn wahr sein? 40 Meilen in zweieinhalb Wochen!

Der Strand Lopes Menedes soll der schönste Strand der Welt sein. Wir ankern seit grade in der nördlichen Bucht davon. Nur ein Fußweg von 15 Minuten trennen uns von dem Strand, eine Pizza im Ofen und schon sind wir da. „Ob das wirklich der schönste Strand der Welt ist?“ Nathalie runzelt die Stirn. „Also, wenn das jemand beurteilen kann, dann bestimmt wir. Mein schönster Strand is Brenton on Sea in Süd Afrika, gleich neben der Knysna Lagoon“, antworte ich. Wirklich beurteilen, wer kann das schon, wer hat schon alle Strände dieser Welt gesehen? Zumindest gehört dazu durchgehender Sonnenschein und eine Portion gute Laune. Wir habe alles, sogar Sonnenschein für die zwei nächsten Tage. Also, denn mal schnell die Pizza aus dem Ofen in den Magen und los geht es.

Gestern hatte keiner mehr Lust zu schreiben. Der Tag war durchwachsen verregnet, wir haben Kinder mit der MUKTUK getauscht und ich habe endlich die ganzen LED Lampen rund um und über unserem Salontisch angebracht. Ich bin begeistert. Total geiles, warmes Licht zum Lesen, essen, schreiben, spielen und lernen. Jedes der Leuchten braucht grade mal 0.2 Ampere, statt 1.2 Ampere in Halogen und ist fast heller. Welche LED Erstzbirnen kann man im Shop von Lunatronic.net sehen. Ich habe freundlicherweise Muster bekommen vom Hersteller. Genau, deshalb lobe ich die auch so! Nennt mich Bobby. Nun habe ich allerdings einige Erfahrung mit LED’s und weiß dass, je nach dem wie die Dinger angesteuert werden, die Leuchtstärke nach 70 Stunden ggf. rapide sinkt. Das trifft zwar nicht auf HP LED’s zu aber trotzdem, ich werde heute abend mal nen paar Fotos machen um das in ein paar Wochen vergleichen zu können.

Der Dieselfilter funktioniert jetzt prima, nur die Batterien und Solarpanel machen mir ernsthaft Sorgen. Die Batterien sind auf der Fahrt von Kapstadt nach St. Helena leider mal tiefenentladen worden, als ich genau so tief geschlafen habe. Das hab ich nun davon, das fanden sie nicht gut, obwohl sie grade mal drei Monate alt waren. In Brasilien ist das allerdings nicht so einfach. Das Gesetzt schreibt vor, auf alle importierten Artikel 50%! Zoll draufzuschlagen, um die interne Wirtschaft zu fördern. Normalerweise kein Problem für uns Fahrtensegler, wir haben ja den „Yacht in Transit Status“ und können Mehrwertsteuer- und Zollfrei importieren, weil wir das Land mit den Waren ja wieder verlassen. Nicht so in Brasilien. Hier wird alles sehr genau geprüft, was rein kommt. „Gut, dass die meinen Seesack mit 35kg bei der Einreise nicht geprüft haben“, geht mir durch den Kopf. Das gleiche Problem gibt es wohl in Argentinien. Nicht so in Uruguay. Wir werden sehen. Noch halten die Batterien, voll gepumpt mit 240 AmpH so um die 70 AmpH. Dann gehen sie von einem Moment zum anderen auf unter 10 Volt und reichen noch nicht mal um den Laderegler genug zu erregen. Dann muss ich erst eine Überbrückung legen von der Starterbatterie auf die Servicebatterie. Wenn die Solarpanels, so wie gewohnt 7A abgeben würden, wäre alles gut. Ist aber nicht so, die protzen grade mal mit 4A bei vertikaler Einstrahlung ohne Wolken und Schatten. Einiges im Argen auf der LADY. Doch ich habe ja noch bis Mitte September Zeit. Dann muss ich mich langsam aufmachen nach Süden.

Genug gefach-simpelt. Natale bringt grade die Kinder in den Mittagsschlaf. Warum? Weil sie ruhig etwas mehr vom Abend haben. Da gibt es so einen Knick in der Leistungskurve. Grade bei Lena, die um sechs nicht mehr kann und anfängt zu nölen. Natale nölt auch rum, schon den ganzen Tag, aber das liegt mehr daran, weil die restliche Zeit auf der LADY langsam aber kontinuierlich zusammenschrumpft. Natale und ich hatten geglaubt, dass wir uns viel mehr auf den Hobel gehen, in der Enge des Bootes un mit den Kindern, doch das Gegenteil ist der Fall und das ist gut. Eine gute Vorrausetzung für neue Ufer. Natale will seit heute morgen sogar nach Patagonien runter und meint, dass das kein Problem wäre mit den Kindern. Ich hatte mich schon auf Madagaskar für den nächsten Frühling vorbereitet um dann dort im July die Familie bei warmen Temperaturen in Empfang zu nehmen. Jep. So kann sich alles ändern, wenn man das richtige Boot trifft.

Inzwischen ist es Abend. Hier ist es Winter und es wird immer schnell dunkel. Als wir nach einem 20 Minuten Fußmarsch über den Berg den Strand Lopes Menedes bewundert haben, ist leider auch der Himmel zugezogen. Trotzdem. Es ist ein Traumstrand, vielleicht nicht unser, denn unsere Herzen liegen wohl immer noch in Südafrika und der Strand von Brenton on Sea ist eben doch schöner. Egal, wir genießen dafür den extrem feinen Sand, der sich anhört, als wenn man durch Schnee läuft. Er quietscht. Schon bald geht es zurück auf die andere Seite. Die kleinen Piraten sind hungrig und müssen gefüttert werden, Papa hat es erwischt. Jetzt bin ich traurig. Mit Lena in eine Decke gewickelt im Cockpit zum Sternegucken, meint Lena, dass sie nicht nach Deutschland will. Das geht ans Herz. Genug für heute. Ich nehme mir heute wohl ein Buch.



  • 19:26:00
  • 07.08.2010
  • 23°09.4750'S, 044°08.2040'W
  • Ilha Grande, Pousso, Brazil
  • Rio den Janiero, Brazil
  • 23°
  • 24°
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