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Sailing strait to the Cape Agulhas

Stunt

“It’s up to you.“ Mein Freund Donnie und alle anderen sowieso, sitzen in Donnies Powerboot und begleiten uns Punkt 3:45 in den Pass – die berühmten Heads. Kaum sind wir am ersten Feuer des Leading Light vorbei steht über die gesamte Breite des Passes eine, zwei, drei Wellenberge in einer Linie, 4 Meter hoch, brechend. „O.K.“, rufe ich. „Das muss ja jetzt nicht sein.“ Die Crew steht mit offenen Mund im Cockpit. Brav in Schwimmwesten und angeleint. Alles Öffnungen der LADY sind verriegelt, der Motor schon ne Stunde warmgelaufen. „Mikel, don’t go!“, Pieter winkt wild, alle schauen nicht grade erfreut über die Lage im Pass heute. „Wenn wir da jetzt nicht durchfahren, dann kommen wir nie aus Knysna weg.“ Die Lady steht in der noch leicht einlaufenden Strömung, bei eingekoppeltem Leerlauf auf der Stelle. Donnie fährt noch mal raus. Er will es ja nicht schuld sein, wenn wir querschlagen. Mir wackeln die Knie. Im Pass ist es jetzt wieder ruhig. Trügerisch. Nie weiß man, wann diese Tiefenwellen wieder auftauchen. Ich denke an die Straße von Kalimatan und denke mir, schlimmer kann das auch nicht sein. Gang rein, Gashebel nach vorne und los. Natürlich, kaum sind wir am Cliff, baut sich so ein Trümmer, steil und kurz vorm Brechen, vor uns auf. Er hebt die Lady vier Meter hoch in den Himmel, und auf der Rückseite, fallen 12 Tonnen Stahl und Mensch mit lautem Getöse ins Wellental. Noch zweimal in etwas abgedämpfter Version und wir sind draussen. Hinter uns brechen sich weiss schäumend die Wellenberge.

Seebeine

Das mit den Seebeinen ist so ne Sache. Rainer hat sie, ich auch, allerdings habe ich eine Nacht gebraucht, bis ich mich jetzt endlich an den Computer zum Schreiben wage. Thomas und Wolfgang üben noch. Um Fünf fielen plötzlich Heerscharen von kleinen Monsterwellen über uns her und der Autopilot piepst nur noch. Ein Eimer mit Antislip Decksfabe, Thomas, Michael und Rainer fliegen umher, als die Lady mit backstehender Genua in den Wind schießt und sich auf die Seite legt. Zugegebener Maßen, der volle Eimer Acrylfarbe, der sich öffnet und neben dem Toilettenraum ergießt erfreut mich am wenigsten. Aber trotz fehlender Seebeine nimmt sich Thomas der Sauerei an (Held des Tages) und ich kümmere mich mit Rainer um die Kanister mit Wasser und Benzin, die im Cockpit herumschubbern. „Schöne Scheisse“, ich muss zugeben, dass die schlechte Vorbereitung meine Schuld war. Hab ich nicht mit gerechnet, in der ersten Nacht direkt 30 Knoten Wind und Kenterwelle bekomme.

Sailing

Wir stehen 70 Meilen vor dem Cape Agulhas. Die Nacht war Mist, muss man einfach so sagen, aber wir sind schnell und ein neuer Tag beginnt. Immer 6 Knoten und mehr. Am Cape Aguhlhas kommen wir leider genau nachts an. Schlechtes Timing. So. Jetzt schnell Bericht wegschicken, damit alle wissen, dass wir überhaupt noch leben und so weiter.



  • 06:38
  • 15.03.2010
  • 34°37.05'S,021°38.13'E
  • Cape Agalhas/South Africa
  • Cape Town
  • 20°/1018hpa
  • 11°
  • 18kn/SE
  • 4m

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