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wieder ne Nacht

wieder ne Nacht

20:08 Erstes Etmal 114 Seemeilen, langsam geht es voran Richtung Zentrum der Tuamotus. Heute Nacht endlich sternenklarer Himmel, der Wind weht immer noch leicht aus Suedost. Nur der Schwell macht uns mal wieder zu schaffen. Von links nach rechts und wieder nach links. Ich habe angefangen, die beruehmten Handtuecher gegen Gerauschbelaestigung ueberall in Schapps zu stecken, aber ganz kriegt man die Situation nie unter Kontrolle.

06:10 Dreiundzwanzig Meilen vor uns liegt das erste Atoll noerdlich der Gambierinseln. Maria. Das Pilothandbuch verschweigt weitere Informationen, als Entdecker und Jahr, sowie dass in NW ein Platz zum anlanden ist. Bei annehmbaren Wetter. Das Atoll ist drei Meilen im Durchmesser, hat keinen Pass, kein Wasser und ist gut bewaldet. Prima Uebungsobjekt zu navigieren. Ich bin froh das es gerade hell wird. An machen Stelle heute sogar blauer Himmel.

Die deutsche Stahlsegelyacht MAPEMA mit Skipper Udo ist uebrigends vor ein paar Tagen nach einem Containerzusammenstoss aufgeschlitzt in die Tiefen des Atlantiks versunken. So kann es gehen und so schnell kann es gehen. Udo hat sich in die Rettungsinsel gesetzt und kurze Zeit spaeter ist er von einem russischem Schiff eingesammelt worden.

04:48 Mit jeder Stunde kommen wir weiter nach Norden, Richtung Sommer. Nachts ist es wirklich empfindlich kalt, im Cockpit sitzen wir vermummt, wie auf der Nordsee. Dicke karierte Decke um die Beine und den Fleecepulli an. Wer haette das gedacht. Aber die Tuamotus liegen ja wieder nah am Aequator, jenseits der Jahreszeiten.
Und jetzt weck ich den Micha und ergatter mir die vorgewaermte Koje!

01:31 Der Wind weht zwischen sportlich und gelangweilt. Wenn dann die Segel flappen tut es mir weh in den Ohren. Ab und an kommen dicke Wolken vorbei und wir legen uns mehr vor den Wind und fliegen eine halbe Stunde mit der Wolke ohne zu reffen. Ich konnte bisher noch nicht so richtig schlafen, auch noch keine Ruhe finden. Halbstuendiges, in die Nacht glotzen hilft schon eher. Genau wie Natale sehe ich diffuse Saumriffe, die es nicht gibt. Es ist die erste Nacht nach fuenfwoechiger Pause.

Wenn wir den Wetterkarten glauben koennen, habe wir ein prima Wetterfenster gefunden um nach Norden zu segeln. Ein Tag SW, dann SE, O, NE und Nordwest ist fuer die naechsten Tage angesagt. Ein paar Nowindzonen und eigentlich muessten wir ein passendes Atoll in dieser Zeit erreicht haben. Motoren faellt aus. Unsere Dieselreserven sind drastisch auf 50 Prozent geschrumpft. Erst in Tahiti gibt es wieder Diesel fuer Segler 40 Prozent billiger.

Noch zwanzig Minuten die Augen offen halten, dann ist Natale reif zum wachstreicheln und ich werde wohl diesmal endlich Schlaf finden.

Da ist ein kleines Segelboot auf dem Bildschirm. Wenn ich ganz nah ranzoome, dann sehe ich, dass sind wir. Ist schon unglaublich wie gross die Welt ist; wie klein wir sind. Und so viel Wasser. Aber wir schwimmen ja. Dann ist ja alles gut.



  • 01:31
  • 03.06.2003
  • 22°30.62, 135°32.71'W
  • Pazifik
  • Hao
  • 22°C
  • SW 2-3
  • 2

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