• Schildermaler
  • Micha hat den Ocean Blues
  • Island Time
  • Mr. Boombastic
  • Never touch a running system
  • Per Anhalter in die Karibik
Videos
  • Mein kunterschräges Hausboot
  • Chill in the Drakensberge
 

will auch mal was sagen

will auch mal was sagen

22:23 Natale ist immer noch ziemlich aufgeregt und den ganzen Tag kommt das Thema immer wieder auf den Tisch. Dabei ist es ganz einfach: Die Pitcairner haben eine Glocke. Frueher wurde die gescchlagen, wenn ein Schiff am Horizont auftauchte und dann wurde das Schiff freundlich begruesst. Das ist aber nicht mehr so, zumal nicht, wenn gerade 50 Jugendliche Kinder reicher Eltern die Insel wieder verlassen haben, die die Insel ein paar Tage tyrannisierten. Die Insel ist irgendwie gespalten in zwei Lager, die wir nicht einordnen koennen und auch nicht wollen. Natale hat den Frust eine cholerischen Buergermeisters abbekommen, ich sollte nix sagen, damit wir nicht direkt im Knast landen und dann haben wir unseren Anker gehoben, segeln jetzt zu den Gambier Islands. Die Insel ist nicht mehr gastfreundlich gestimmt, zumindest nicht mehr das offizielle Lager und vielleicht sind derzeit 4 neuseelaendische Polizisten eben einfach notwendig, damit die Pitcairner sich nicht schon wieder gegenseitig umbringen, so wie am Anfang ihrer Geschichte. In fast drei Jahren unserer Reise wurden wir noch nie so unfreundlich empfangen und gleichzeitig von den Bewohnern, wie zum Beispiel Tom Christian, so unheimlich freundlich bewirtet und mit Obst und Gemuese beschenkt zum Essen eingeladen.

Jetzt segeln wir wieder, haben wirklich an Pitcairn zu knacken und hoffen bald in der Lagune der Insel Mangareva anzukommen um unsere Gemueter wieder abzukuehlen. 163 Miles to go...

13:12 Eine der schoenen Haifisch- oder Delfinschnitzereien der Pitcairner konnte ich durch den fruehzeitigen Aufbruch ja leider nicht mehr erwerben. Dafuer habe ich ein anderes Souvenir mitgenommen. Haufenweise Moskitostiche an den Unterschenkel, dicht an dicht, regelrechte Flatschen. Gemerkt hab ich keinen, erst nach ein paar Stunden zurueck auf dem Boot.
Grrrrrrr, nicht kratzen... Micha war schlauer, hat bsich eingesprueht!

Dafuer haben wir weiterhin wunderschoenes Segelwetter, 5 Knoten unter Vollzeug mit halbem Wind ohne nennenswerten Seegang, wir werden richtig verwoehnt. Um die Lady jagen die Seevoegel, wir sehen fliegende Fische und grosse Raeuber aus dem Wasser springen. Nun beisst doch mal auf unseren Koeder!!! Hunger.

Immer wieder drehen sich natuerlich die Gespraeche ueber die Insel Pitcairn, und wie es zu diesem riesigen Missverstaendnis kommen konnte. Es ist schon eine sehr eigenwillige Gemeinschaft, und die Segler sind auch nicht einfach. Allerdings waren wir beide erstaunt von all der Ausruestung, die auf der Insel vorhanden ist. Denn das Haupteinkommen der Einwohner kommt durch die begehrten Briefmarken. Dennoch muss man sicher viele Marken, T-Shirts, Schnitzereien, geflochtene Koerbe, Honig und getrocknete Bananen verkaufen, bevor man davon leben kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten, die wir in den letzten Monaten und Jahren besucht haben, leben die Einwohner in relativem Wohlstand. Jedes wirklich weitraeumige Haus ist mit Kuehlschrank, Waschmaschine, Fernseher, DVD, Stereo, Mikrowelle und sogar einer Internetverbindung ueber Satellit ausgestattet. Jeder Einwohner faehrt eines dieser four-wheel-drive Motorraeder und die inseleigene Werkstatt ist mit allem ausgestattet, was man sich ertraeumt. Auch die Geschichte mit Alkohol und Zigaretten stimmt nicht mehr. Begruesst werden wir von Randy, der die ganze Zeit seine Kippe nicht aus dem Mund nimmt. Alkohol kaufen und auch verkaufen darf mittlerweile jeder, der fuer 25 Neuseelanddollar eine Lizenz kauft. Die Insel befindet sich in einem starken Wandel, sagt auch Tom Christian, der in juengeren Jahren viele PR-Touren, unter anderem auch nach Deutschland unternommen hat. Man sieht ihm an, dass ihn manches davon traurig stimmt.

Gerne waere ich noch laenger dort geblieben, um ein bisschen mehr ueber das Leben abseits jeglicher Schiffahrtsrouten zu erfahren. Aber, die Freude auf die Lagune, die Ruhe ist ebenso gross. Allein diese Fahrt ist Erholung nach all den unwirtlichen Segel- und Ankerbedingungen...



  • 13:12
  • 26.04.2003
  • 25°37.72S, 131°25.62'W
  • Gambier Inseln
  • Pazifik
  • 30°C
  • NE 3-4
  • 2

LOGBUCH ARCHIV

April 2003
M T W T F S S
« Mar   May »
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.