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Squall

Squall

09:50 Um 2 Uhr Nachts werden wir unangenehm ueberrascht und aus dem Bett geworfen, es faengt an zu regnen, innerhalb weniger Sekunden wirbeln Boeen in Sturmstaerke das Ankerfeld durcheinander. Ich in Unterhose, Natale oben ohne stuermen an Deck, da sehe ich die gestern angekommenen Norweger ihr 10 Meter GFK Boot von unserem Bugspriet abhalten. Der Wind schreit, es gibt eh nichts zu sagen. Wenigstens sind es viele Haende, ich stuerme nach hinten, um den Daimler anschmeissen und schon koennen wir uns galant von den Norwegern trennen. Kaum sind ist deren Boot an uns vorbei schmeissen Sturmboen uns von rechts nach links, im Ankerfeld rutschen diverse Boote in Richtung Riff, auch unser Ankergeschirr rutscht 10 Meter um dann den richtigen Halt zu finden.

Die Strumboeen legen jetzt richtig zu, der Regen hagelt wie Tausende von Stecknadeln auf dem Gesicht, wir sind inzwischen in Regenklamotten, aber nass bis auf die Haut. Vier, fuenf Boote laufen unter Motor um uns herum, auf der Suche nach einem neuen Ankerplatz, als dann die franzoesische DIANA rueckwaerts auf uns zurdriftet. Der Wind schreit so sehr, dass ich nur vage erkennen kann, was abgeht; unter Motor an der Ankerkette drehe ich den Bug der Lady in die richtige Richtung, DIANA hebt ihren Anker und geht auch in Motorfahrt mit den anderen durch den Ankerplatz ueber. Na prima. Die riesige 60 Fuss Amel von Pierre und Dominique faehrt die ganze Zeit mehr oder weniger kleine Kreise um uns, blendet uns dabei prima mit ihrem Suchscheinwerfer macht uns noch etwas nervoeser. Der Wind fegt inzwischen weiter von Sueden, eigentlch ein gutes Zeichen, doch jetzt kommt er in agressiven Fallboeen vom Mount Duff herunter. Uns reichte es eigentlich, mit zitternden Knien stehen wir in der Plicht, warten auf besseren Zeiten und schon driftet DIANA ein weiteres Mal auf uns zu. Mit Gauloise im Mundwinkel stehen die Franzosen an Deck, ein paar Fendern in der Hand. Sie meinen so gut neu geankert zu haben und wir sollten doch einfach mehr Ankerkette geben. Nathalie koennte inzwischen bequem auf die DIANA heruebersteigen ist sichtlich begeistert von den franzoesischen Ankermethoden und verzichtet auf eine Diskussion, mich wuerden sie ja eh nicht verstehen. Besser so. Unser Anker liegt unter dem franzoesischem Boot was die weitere Ankerplanung vereinfacht. Wir muessen Kette geben.

Nach 2 Stunden ist der Spuck so gut wie vorbei, frierend legen wir uns in die Koje versuchen den Schlaf wiederzufinden und rasen bei jedem eigenartigen Geraeusch an Deck um zu sehen, ob wieder ein anderer Segler zu intimen Bugkuss ansetzt. Die Lady scheint sehr beliebt unter den anderen Booten zu sein. Bei Tageslicht erkennen wir, dass wir keine Schramme abbekommen haben, gut so, weil die Norweger noch nicht einmal vorbeikommen um zu fragen, ob alles o.k. ist. Komische Sitten sind das. Frueher war alles Besser, wenn man den Geschichten in den alten Buechern trauen kann.



  • 09:50
  • 20.05.2003
  • 23°10.73, 134°55.45'W
  • Mangareva/Gambier
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  • 27°C
  • SE 1
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