Phase 2

Meine Arbeits- und Motivationshilfe, Victor, glänzt mit Abwesenheit. Irgendwie hatte ich das im Gefühl und lasse mich nicht in eine folgenschwere Depression verfallen mit einer Flasche Whiskey im Cockpit. Ich bleibe auf der LADY, am tiefsten Punkt, sitzend, kniend, liegend. Ich habe jetzt von der Bilge aus die Steuerbohrhälfte der Außenhaut freigelegt. Quasi bis Wasserlinie, unterhalb versteht sich. Zum Teil konnte ich alles ausbauen, Seekoje und darüber liegende Schapps, zum Teil arbeite ich mich mit einem kleinen Kreissägenblatt durchs Mobilaar. Hört sich schlimm an, ist es auch, aber genau da sind die Stellen die nach dem Ausbau nie wieder jemand streichen konnte. Ich bin auch nicht der erste, sehe ich an mit braunem Silikon verschmierten Nähten im Holz. Das war das Lieblingssilikon des Vorbesitzers. Wie auch immer, eine Fläche von 2x4 Metern liegt offen und ich klopfe Rost weg. Nicht so schlimm, wie an der Stelle X, aber eben auch Rost. Somit ergibt sich die Frage was ich eigentlich tue. Ich spiel mir anne Füße, wat sonst und surf dabei nen bisschen im Internet. Wat sonst.

Beim Joggen und nen paar Übungen hat es denn heute mal kurz Knack im Backbordknie machen. Dreiundvierzig Jahre lassen grüßen. Jetzt zieh ich das Bein hinter mir her. Tut richtig weh. Morgen, nix Joggen und jetzt in die Falle. So was.