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Wache

Wache

21:44 Die Lady gibt sich alle Muehe, aber der Wind laesst immer mehr nach, das schafft sie auch mit ihrem neuen Outfit nicht mehr. Also laeuft seit ein paar Minuten der gute Johann wieder mit, brummbrummmm... Weit draussen wuerden wir ja einfach beidrehen und abwarten, aber hier, direkt an der Kueste mit all den Fischerbooten muss das nicht sein. Zudem soll es ja ab Samstag fieses Mistwetter mit viel Wind aus Nord geben, und bis dahin wollen wir in der schuetzenden Bay of Islands sein und uns auf Vanuatu vorbereiten.

Ueber das Mail von Mathias haben wir natuerlich noch den ganzen Tag immer wieder geredet, uns gewundert und uns gefreut. Lob tut immer gut, doch zudem ist es auch schoen zu wissen, dass unsere Erlebnisse auch fuer Nichtsegler so interessant sind, dass sie sogar Lexika zu Hilfe nehmen und sich gleich zum Segelschein anmelden.
Ja, ja, Segeln kann suechtig machen, sei bloss vorsichtig Mathias ;-)
Wir merken es gerade wieder, nach vier Monaten ohne Bewegung.... Seit die Lady ihre ersten Seemeilen des Jahres im Kielwasser hat, geht es der ganzen Crew besser. Heute zum Beispiel wilde, grundlose Kicheranfaelle bei Sonnenschein und 5,5 Knoten in der Plicht der Lady! Koennen wahrscheinlich auch alle Leser, die gerade ihre ersten Toerns auf der Nordsee und dem Ijsselmeer hinter sich haben, bestaetigen.
Und wo wir gerade beim Kommunikationsaustausch zwischen DL und NZ sind: Joho, gesprosst wird schon fleissig auf der Lady: Mungo, Alfalfa, Soya, was das Herz begehrt. Neuseeland eignet sich hervorragend zum Verproviantieren mit Samen, Koernern, Bohnen und all dem anderen Vollwertgesundkram. Beim Binn Inn, eigenen Conatainer mitbringen und einfach abfuellen.... Sehr praktisch.

Ha, Micha ist grad aufgestanden, da schnapp ich mir mal schnell den Kojenplatz, bevor er es sich anders ueberlegt. So schoen segeln unter Sternen ist, schlafen unter Segeln und Sternen ist noch besser!

17:44 Wir haben uns entschieden nach Norden zu laufen, in die Bay of Islands. Dort liegt der Ort Opua und das ist unser Absprungspunkt um das kalte Neuseeland bald zu verlassen, Richtung Vanuatu. In der Bay of Islands gibt es noch ein paar Freunde zu verabschieden und vor allen Dingen auf das richtige Wetterloch warten. Am Wochenende ist Wind aus Nord angesagt. Das waere zum Beispiel kein Wetterloch... Aber man wird sehen.

Im Moment stehen wir querab vom Simpson Rock, der Wind schlaeft ein und es sind noch 80 sm to go. Also werden wir wohl die Nacht auf See bleiben und hoffen wenigstens auf eine leichte Brise. Das ist ueberhaupt unsere erste Nacht auf See in diesem Jahr. Ist das nicht heftig?

08:13 Heute morgen im elekrtonischen Postkasten...

...erst einmal vielen Dank das ich an Eurer Reise teilhaben durfte.
Ihr habt es gar nicht gemerkt, aber ich habe euch 5 Wochen lang auf Eurer Reise begleitet. Im Zeitraffer vom Isselmeer bis nach Neuseeland. 5 Wochen habe ich an Eurem Traum teilgenommen, jeden Tag ca 6 Stunden Euer Logbuch gelesen und habe mich dabei fast gefuehlt, als waere ich dabei. Um Euren Weg besser verfolgen zu koennen habe ich mir immer jeweis die Orte auf einer Weltkarte im Internet gesucht. Leider konnte ich noch kein so hochaufloesendes Satellietenbild finden, dass ich die Lady darauf erkennen konnte, aber so wusste ich wenigstens immer wo ihr gerade rumgeschippert seid und habe viel von der Welt von Schreibtisch aus kennengelernt.

Lange schon traeume ich auch diesen Traum, dem kalten Deutschland den Ruecken zu kehren. Das das Leben mehr bieten kann als den taeglichen gleichen Trott habt zeigt Ihr jeden Tag.

Ich habe mich schon jeden Tag auf Eure Abenteuer gefreut, egal ob es nur die Werft, die taeglichen Probleme waren oder spannende Erlebnisse. Gerade diese Mischung macht eben den Reiz aus und Euer Erzaehlstiel ist wirklich Klasse. Lebendig und eben live. Wie gesagt, man meint dabei zu sein. Teilweise musste ich zwar ein Segellexikon zu Rate ziehen, aber inzwischen bin ich schon fast mit dem
meisten Segelchinesisch vetraut. (Besser als langweilige Fachbuecher).

Am meisten fasziniert an Euren Erzaehlungen hat mich, das Ihr, meist noch bevor ueberhaupt der Anker gefallen war schon Kontakte zu irgenwelchen Einheimischen hattet. Da kommt der Fischer Pedro ans Boot, schwupps seid Ihr mit Fischen beschenkt, zum Abendessen eingeladen, werdet fast in die Familien mitaufgenommen. Wie gesagt, faszinierend.

So nun genug des Lobes, damit Ihr nicht noch vor Stolz von Bord der Lady fallt, aber ich habe mir das alles aufgespart, bis ich (heute) das ganze Logbuch durchgesessen hatte. Zu guter Letzt habe ich noch zum Dank fuer ca. 150 Stunden die Ihr mich auf Eurer Reise 'mitgenommen' habt 50 Euro auf das Konto der 'Aktion Sorgenschiff' ueberwiesen. Für ca 2 Watt des neuen Sonnenpannels. Ab jetzt werde ich wohl noch Eure gesammelten Bericht lesen.

Ach ja, und heute abend melde ich mich zum Segelschein an. Mal sehen was vielleicht mal daraus wird :-)

Viele, viele Gruesse
Mathias



  • 08:13
  • 29.04.2004
  • 36°14.65S, 175°23.72E
  • Whangaparapara
  • Great Barrier Island
  • 17°C
  • NE 1
  • 0,1

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