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Regen im Paradies

Regen im Paradies

18:39 Der Morgen versprach zunaechst einen sonnigen Tag, allerdings nur fuer zwei Stunden, dann zogen die grauen Biester wieder am Himmel auf. Doch was soll es. Wir sind im Paradies, oder zumindest koennen wir es dazu machen, wenn wir uns nicht vom Wetter aergern lassen. Die Lady liegt sicher, wir haben geschlafen wie die Steine, und so begeben wir uns ins Dorf. Der erste Weg fuehrt uns auf die andere Seite des Motus, an die tosende Ozeankueste. Gewaltige Brecher rauschen heran, der Laerm der Brandung ist ohrenbetaeubend. Von all dem Wind, dem Wetter, bekommen wir hinter unseren Kokospalmen kaum etwas mit. Das Riff ist uebersaeht mit Muscheln, kleine Kauris in allen Farben. Mit etwas Glueck, den Blick fest auf den Boden gerichtet finden wir ein paar besonders schoene intakte Exemplare. Der Weg endet am Pass, dort, wo wir gestern so leicht und locker eingelaufen sind. Heute sieht es anders aus, der Wind steht direkt auf den Pass, dazu auslaufende Stroemung, es kocht und brodelt, nicht gerade einladend.

Vor dem Minirathaus mit der ueberdachten Veranda sitzen ein paar Einheimische und geniessen den Sonntag. Schnell kommen wir ins Gespraech und reden, ueber das Meer, den Wind, die Paesse, die Stroemung und wie schoen es ist mit all dem zu leben. Es wird gelacht ueber meine Erzaehlungen ueber die Gambier, dass es dort kalt ist, schon fast Winter und man abends dicke Pullover traegt. Alle sind sich einig, hier ist es besser, auf den Tuamotus.
Wir schlendern noch ein bisschen weiter durchs Dorf und besuchen Roger, unseren Retter in der Not. Und da werden wir Greenhorns direkt weiterverwoehnt, bekommen zwei Tueten mit Baguette aus Tahiti und vier Huehnerschenkeln in die HAnd gedrueckt, damit wir nicht verhungern. Denn gestern war der Frachter da, der die Kopra, das getrocknete Kokosfleisch einsammelt. Die Fischer der Motus fischen zudem fuer die Mannschaft kiloweise Zackenbarsche und tauschen diese gegen Lebensmittel ein. Baguette, Huhn, Zucker, Reis, was man eben so braucht. Wenn das Schiff da war, gibt es alles im Ueberfluss, und dann wird geteilt, ist doch klar. Und wenn lange kein Schiff kommt, frage ich Roger. Der grinst und zeigt auf die Meute Hunde, die um unsere Beine laueft. Aber nur die jungen, ca. ein Jahr alt, die alten sind zu zaeh. Na dann. Ich hoffe die Gastfreundschaft weitet sich nicht dahingehend aus, dass wir demnaechst zum Haustierbuffet eingeladen werden.

Der NAchmittag vergeht mit Aufklaren des Bootes, dringend faellig. Ein bisschen mulmig wird uns, als aus heiterem Himmel ein kraeftiges Gewitter aus Sued ueber uns fegt. Beruhigend sagen wir uns, dass es hier Gott sei Dank nicht so viele Blitze gibt, wie auf den San Blas, als schon der erste in irgendeine Kokospalme an Land einschlaegt. Das erhoeht den Puls, sofort! Bleibt aber der einzige. Glueck gehabt. Die Sonne ist schon wieder untergegangen, also gibt es jetzt das Huhn aus Tahiti. Und wir werden auch brav unsere Teller aufessen, damit es morgen endlich schoenes Wetter gibt.



  • 18:39
  • 08.06.2003
  • 17°50.71S, 140°51.17'W
  • Amanu
  • 25°C
  • NE 4-5
  • -

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