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Wind gefunden

Wind gefunden

21:57 Nach diesem traegen Sonntagnachmittag mit einer Geschwindigkeit von 2-3 Knoten, habe ich in meiner ersten Wache ein bisschen Wind gefunden. Ploetzlich rast die Lady unter Vollzeug wieder mit fast sechs Knoten ihrem Ziel entgegen. Hoch am Wind, sportliches Segeln unter dem Vollmond.

Auf dem deutschen Seglernetz haben wir gerade gehoert, dass ein Boot vier Grad weiter noerdlich immmer wieder Gewitter ueber sich ergehen lassen muss. Wir scheinen ja Glueck zu haben. Wenn man Sonnenbrand auf dem Bauch als Glueck bezeichnen kann! ;-)

19:00 Wir haben uns auf dem Vordeck geraeckelt und Gin mit Martini und Tonic getrunken bis sich uns die Fussnaegel aufgerollt haben. Ab und an ne Boe, jetzt gerade BlueMoon und alles ist total skandaloes, was da am Himmel passiert. Farbenparadies fuer 1 Dollar 20, die Stunde, wer hat das schon.

Leicht angetrunken fallen wir irgendwann um wie die Fliegen, die Segel schlagen und boese Geister vertreiben wir gemeinsam, zweisam mit unserer Schnarcherei.

Ende gut, alles gut. Ein Yellow Fin Thunfisch beisst auf den senkrecht im Wasser haengenden Chromkoeder, da wir nur duempeln und keinerlei Fahrt machen. Dummer Fisch. Schon wieder Fisch. Ich wache vom Schnarren der Angel auf. Wo bin ich? Flughafen. >>Was tun Sie im Paradies ohne die Paradiessteuer fuer die kommenden Jahre im Vorraus gezahlt zu haben?<<, fragt mich ein Beamter mit Hawaihemd und drueckt mir den Paradiesstempel auf die Stirn. >>Hahahahaha!<<, rennt er weg und die Angel schnarrt immer noch.

>>Natale. Fiiiiisch. Schooonn wieder Fiiisch!<< Igitt, ich kann kein Sushi mehr sehen, keine Thunfischsteaks, Thunfischsalate, Doradensteaks und und und... Nein. Ich meine das nicht so. Das war doch nur getraeumt.

Das war der Sonntag Nachmittag. Der Gin mit dem Martini und den aufgerollten Zehennaegeln. Petri Heil.

05:00 Wieder eine ereignislose Wache vorbei, dann schmeiss ich mal den Micha aus der Koje und kehre zum meinen verrueckten Vollmondtraeumen zurueck.

Die erste Freiwache hat mir einen verrueckten Traum ueber Segeln an der Kueste Afrikas beschert. Unsere gute Lady ist ploetzlich wild geworden und wollte Fischernetze zerstoeren. Vielleicht war es auch der Autopilot, der wild wurde, wer weiss das schon. Auf jeden Fall sass ich vorne im Bugsprit und da die Lady so ueberladen und zugestellt war, musste ich ins Wasser springen und hinten an der Badeleiter wieder aufs Boot klettern um an den Steuerstand zu kommen. Doch der war nicht mehr unser schoenes Steuerrad, sondern eine Playstation. Hat schon mal jemand versucht, ein Segelboot mit 50kmh durch einen Nintendo Motoradparcours zu steuern? War ganz schoen anstrengend.

Ich hoffe, die naechste Freiwache hat nen entspannenderen Traum fuer mich, Blumenwiese und zwitschernde Voegel vielleicht...

02:09 Fertisch. Meine Wache ist rum und nix is passiert,
kein Schiff, kein Wind, nur viel Meer...

>>Natale. Aufstehn.<< Keine Reaktion. Da kommt ein
verschlafenes Ja. Also lebt sie doch noch. >>Ja. Ich steh
auf.<< Es kommt von Herzen. Sie will bestimmt nicht
aufstehen. Ist aber so. Mikrokosmos Iron Lady bewegt sich mit
3 Knoten ueber den stillen Ocean auf Galapagos zu.

Heute Mittag kam die NAVY zu Besuch. Hatten sich wohl
gewundert auf den Satellitenbildern, warum wir so langsam
sind. Oder so. Nun. Der Motor ist immer so unromantisch. Und
es geht ja nicht darum wie schnell man ist, nur das man das
Ziel erreicht. Auf jeden Fall schicken die so nen Aufklaerer,
fliegen um uns rum dann ueber uns drueber, von hinten und von
vorne. Dann reichts. Die Capitana fragt ueber VHF16 den
Piloten was der Krach denn soll. Uns geht es gut. Bootsname.
Rufzeichen und schon hauen die ab. Hatte ich denen gleich
sagen koennen, dass mit der Capitana nicht gut Kirschen essen ist, wenn man sie beim Lesen stoert ;-))))



  • 05:00
  • 16.02.2003
  • 02°47.98'N, 083°06.64'W
  • Pazifik
  • Galapagos/Ecuador
  • 23°C
  • S bisschen
  • 1

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