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Unter Wasser und ueber den Wolken

Unter Wasser und ueber den Wolken

18:50 Fuer gestern schreibe ich keinen Logbuchbericht. Vielleicht hat ja Natale Lust dazu, ich habe einfach nur acht Liter Benzin in die Luft geblasen, bin morgens mit meiner neuen Angelkonstruktion die zwei Meilen zu Pass raus, habe mir nen nassen Hintern geholt und nicht einen einzigen Fisch gefangen. Ja. Eins auf die Muetze hat es gegeben. Eins aufs Ego.

Heute morgen um acht rauscht Richard an und fragt mich ob ich Lust habe uebers Riff mit nach draussen zum Fischen zu fahren. Nun, eigentlich wollte ich nie wieder fischen in meinem Leben, aber jetzt sieht die Sache natuerlich anders aus. O.K. >>Um Neun?<< >>Ja. Gut.>>

Kaum ueber den Pass, eine 300 Pfund Leine rechts und eine noch staerkere links. Die Leinen auf den Klampen des Dinghys belegt. Nix da, mit der der Hand halten, da hat schon so mancher nen Finger bei verloren. Der Fisch, der hier beisst kann sehr gross sein. Grosse Haie, Thunfische usw. Recht nah an der Kueste reisst Richards Leine an, ein kolossaler Grouper mit bestimmt 15 Kg. Coral Trout nennen die ihn hier. Ab in die Kiste. Keine drei Minuten spaeter reisst mein Squid Jig Koeder an. Erwartungsvoll hole ich die Leine ein und bekomme einen kleinen 30 cm Bonito vom Himmel geschenkt, vielleicht 500 Gramm oder vielleicht nen Kilo. Na, dass entspricht ja genau meinem aktuellen Fischermensglueck. Ich springe noch mal ins Wasser, nahe am Strand. Meine Freunde, die Grauhaie sind auch wieder da. Unmengen von Groupern, Papageifische ueberhaupt alles was man sich nur vorstellen kann. Chagos ist so unglaublich unberuehrt, fernab von allen Fischtrawlern, beschuetzt durch die britischen Marines. Der amerikanische Navy Stuetzpunkt, hundert Meilen suedlich, hat hier ausnahmsweise mal wunderbar positive Auswirkungen. Durch seinen Schutzradius, den keiner verletzten darf, ausser ein paar unbedeutende Yachten, hat sich ein Paradies gebildet, was uns klar werden laesst, wie es ohne Menschen auf der Erde aussehen wuerde. Es zieht mich wieder an die Riffkante, in 10 Metern Wassertiefe schaue ich wieder in das tiefe unendliche Blau. Immer wieder begeistert mit diese Farbe. Hab ich das schon mal geschrieben? Bestimmt. Man verzeihe mir.

Auf dem Rueckweg besiegelt sich das Schicksal unseres Kuehlschranks. Richard drueck mir seine Angelleine in die Hand, keine drei Minuten spaeter hole auch ich einen Grouper aus dem Wasser, der uns eine Woche Angelfrei beschert. Wir fischen nur das was wir selber verzehren. Also Schluss fuer die naechsten Tage. Fisch ausnehmen am Strand. Schon wieder Fisch. Der Bonito landet schnell neben einem von Ron geschenkten Rainbow Runner auf dem Raeucherofen. Fruehstuecksfleisch ist auch gesichert.

Mein Vater fragt via Mail, wann wir den weiter fahren. Am liebsten wurde ich ganz spontan antworten: Gar nicht. Aber das stimmt nicht Ortwin. Klar fahren wir irgendwann weiter, aber erst wenn der SE Tradewind einsetzt hat, oder hoch genug an den Aequator rangekommen ist. Das heisst, bis Juni werden wir im Paradies verweilen und versuchen alles, jeden Tag und jede Sekunde in unser RAM einzubrennen, damit wir diese wunderschoene Zeit niemals vergessen werden.



  • 18:50
  • 23.04.2006
  • 05°21.39S, 072°1274E
  • Ile Boddam/Solomons/Chagos
  • -
  • 29°C
  • 1-3 S
  • -

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