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Neues Leben

Neues Leben

Lenas Geburt war in vielerlei Hinsicht eine neue Erfahrung für mich. Schon wochenlang habe ich abends im Cockpit gesessen und mir ein Glas Rotwein zuviel gegönnt, zur Ablenkung Tetris auf dem Handy gespielt, obwohl ich eigentlich keine Spielernatur bin. Natale hat nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Ich hab einfach Schiss gehabt.

Wir können froh sein, dass die Geburt keine Sturzgeburt im Mercedes war. Die Strassen am Sonntagmorgen waren leergefegt. Schon im Auto kamen die Wehen im Abstand von vier Minuten. Die Krankenschwester hat dann den Muttermund untersucht und dem Arzt eine Muttermundöffnung von acht Zentimeter mitgeteilt. Der wohnt um die Ecke, kommt gerade noch zur rechten Zeit. Platsch, platzt die Fruchtblase. Zehn Minuten später, drängelt sich Lena durch Natalies Becken. Ein unglaubliches Erlebnis. Viel eindrucksvoller als bei Maya. Der eigentlich unsympathische Gynäkologe, ist geschicklicher und einfühlsamer als vermutet. In Lenas Nabelschnur ist ein echter Knoten. Nichts schlimmes, wir werden mal drüber nachdenken was das zu bedeuten hat. Die tausenden von Meilen seit Chargos auf dem Meer? Oder ein Zeichen für die Verbundenheit zum Segelsport. Nun, es wird wohl noch ein paar Jahre dauern bis wir dahinter kommen.

Am meisten machen wir uns wegen Maya Sorgen. Wie wird sie ihre neue Schwester aufnehmen. Während der Geburt ist Nikki da, ein junges Mädchen aus der Kita, die den gesamten Tag auf sie aufpassen soll. Doch schon um 10 Uhr treffe ich sie, als ich Maya abhole um ins Krankenhaus zu fahren. Wir haben Maya mit entsprechender Kinderbuchliteratur versucht auf diese erste Begegnung vorzubereiten und es scheint, dass das geklappt hat. Natürlich ist sie total aufgeregt und überschwänglich, will das neue Baby wie das Plastikbaby behandeln, aber es geht. Irgendwann verabschieden wir uns und Kleinkind Maya, jetzt die große Schwester, lässt sich zum ersten Mal seit Chargos von mir ins Bett bringen. Es ist auch für sie so viel aufregendes passiert, dass sie die ganze Nacht neben Papa durchpennt. Aller Diskussionen zum Trotz nimmt sie es auch gelassen, das Lena heute morgen auf die LADY mit einzieht. >>Baby, Baby, Baby...<< Bis die beiden miteinander spielen wir wohl noch etwas dauern.

Natale ist natürlich der eigentliche Star des Tages. Eine Nacht will sie im Krankenhaus verbringen. Im Zimmer gibt es eine Badewanne, die Versicherung zahlt ja. Um 7:30 ruft sie an und bittet mich sie sofort abzuholen. Man hat sie in ein anderes Zimmer verlegt. Mit Dusche! Na, dass kann sie im Cockpit, im Yachtclub oder der Marina auch haben. Mitten in der Nacht wollte man ihr Lena zum wiegen wegnehmen. Das war es mit der Hutschnur und den guten Vorsätzen jetzt wieder friedlicher zu werden. 24 Stunden nach der Geburt steht sie wieder in der Lady. Ein Kind recht, ein Kind links auf dem Arm und sagt mir was ich zu tun habe. Ganz die alte Capitana! Es geht ihr anscheinend bestens. ;-)))

Die neue Zeitrechnung fängt an. Alles ist viel einfacher als gedacht, denn die Arbeitsschritte sitzen ja schon. Der Schuggelreflex in meinem rechten Arm funktioniert sofort wieder. Man braucht nicht mehr diskutieren, wenn Lena eigenartige Laute von sich gibt. Nur an eins müssen wir uns wirklich erst mal gewöhnen. Früher hatte einer das Kind und der andere konnte was anderes machen. Zum Beispiel Logbuchbericht schreiben, einen Job abarbeiten oder ähnliches. Jetzt hat jeder ein Kind oder zwei. Im Moment noch etwas ungewohnt. Wie wir jetzt unser Alltagsaufgabenpensum schaffen sollen ist zumindest mir unklar. Aber so ist das ja oft im Leben. Das wird sich von alleine regeln. Irgendwie.

Natale ist nun umnebelt von den neuen Hormonen die sich sofort nach der Geburt einstellen. Mutterglück! Immer ein bisschen Pipi in den Augen, genießt sie es sichtlich nun alles so zu haben wie sie sich ihr Familienglück vorstellt. Alles ist gut.



  • 18:28
  • 12.03.2007
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