Regeneration

17:15 Wie schnell man doch wieder normal wird, wenn man wieder zu Hause ist, auch wenn wir natuerlich diesen wunderbaren Blick aus unserer Suite im vierten Stock des Johor Specialist Hospitals vermissen.

Micha scheint es fast stuendlich besser zu gehen und auch ich verliere so langsam meine Sorgenfalten und Ringe unter den Augen. Der ununterbrochene Schlaf letzte Nacht war goettlich. Keine Krankenschwester, die mitten in der Nacht das Licht anmacht um Fieber zu messen, eine Stunde spaeter mit dem Blutdruckmessgeraet reinkommt und zwei Stunden spaeter wissen will, ob Micha seit dem letzten Abend pinkeln war und wie viele Glaeser Wasser er getrunken hat in der Zeit von 11 Uhr abends bis 3 Uhr morgens. Hier kommt keiner mehr und das medizinische Fachpersonal, also ich, schlaeft selber wie ein Stein.
Zusaetzlich ist die Chloroquinkur durch, eine Droge weniger, weniger Nebenwirkungen. Micha sieht schon wieder richtig normal aus, versucht die letzte Woche schnell zu vergessen und verfaellt einem Putzwahn, der sich uebers ganze Boot erstreckt. Erstaunlich, ich dachte, dass passiert bei Frauen kurz vor der Geburt und ist ein Zeichen dafuer, die Tasche fuers Krankenhaus zu packen. Nicht mit mir, wir sind doch gerade erst wieder auf freiem Fuss.

Die ersten Plaene fuer die Weiterfahrt werden schon geschmiedet, auch wenn wir natuerlich noch mindestens eine Woche hierbleiben werden, um solche Annehmlichkeiten wie Pool und heisse Duschen zu geniessen.

Ganz normal sind wir noch nicht, Schreck sitzt noch tief in den Knochen... Danke an alle fuer die Genesungswuensche im Gaestebuch, das hat bestimmt geholfen. Heute abend wird gefeiert, mit den anderen Seglern im Restaurant mit Blick auf den Pool und Kerzenlicht. Michi und ich ohne Wein oder Bier, das duerfen die anderen haben! ;-)