- Wir bauen uns ein Segelboot
- Eine der zwei tollsten Segeltöchter der Welt
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Nossi Be
Nossi Be
18:50 Wir tuckern friedlich gen Nossi Be und leben wieder auf. Maya kann endlich wieder übers Deck laufen und nach Tagen entweder in Papas oder Mamas Arm quietscht sie laut dabei, will toben und ihr normales Leben. Jou. Karls Gästebucheintrag hat wirklich gut getan. Wenn jetzt noch nen Fisch anbeißen würde, der Tag wäre perfekt. Noch 60 Meilen motoren. Wir genießen es. Das war vielleicht ein Trip. Ich mein, aufm Ijsselmeer freut man sich ja, wenn es bläst, auch wir und wir segeln auch wirklich gerne, wir haben es genossen. Aber mit eineinhalbjährigem Kind? Nie wieder. Nie wieder gegenan gegen 25 Knoten und mitlaufender Strömung, dass sich die See aufbaumt als wenn es um einen Oscar gehen würde. Das ist nichts für kleine Kinder, nicht 700 Meilen. Da müssen wir noch mal irgendwie umdisponieren demnächst. Aber uns wird schon was einfallen, genau wie mit dem Wasser im Boot was wohl nun nachweislich von den Fenstern oder vom Deck kommt. Prima, dann fangen wir mal zu suchen an. Aber erst mal fahren wir nach Nossi Be. Das sind noch sechzig Meilen, also die ganze Nacht motoren. Wir haben außer unseren Nav-Karten und den Visas in den Pässen mal ausnahmsweise gar nix. Kein Lonely Planet, kein Reiseführer, nix. Ich freu mich, weil das ist genau, wie man am meisten erlebt, Natale schaut unglücklich, weil sie Reiseführer liebt. Ist doch sowieso alles anders als man vorher denkt und die schönsten Photos hat man doch eh im Kopf, denk ich mir...
06:58 So, habe drei Stunden an Stück geschlafen. Das erste mal in den letzten Tagen und Nächten. Als ich aufwache, segelt die Lady mit kleingereffter Sturmbesegelung Richtung Süden. Das war von heute Nacht, als die Kapwinde mit bis zu 40 Knoten mich noch wahnsinnig gemacht hatten, die Brecher über die Lady gewaschen sind als wenn wir nichts wären, einer ist sogar bis in meine Keksdose gekommen. Jetzt sind wir im westlichen Windschatten des Kap de Ambres, dem nördlichsten Punkt von Madagaskar. 15 Knoten Wind, normales Segeln, normale Welle, keine mörderischer See mehr, das normale Leben kann wieder beginnen. Noch 120 Meilen bis Nosy Be, geplantem Landfall in Madagaskar.