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Sonntag. Angeltag.

Sonntag. Angeltag.

Am Morgen verlassen wir Ile Fouquet. Der Hauptwassertank ist leer. Grund genug um die vier Meilen nach Boddam zu verlegen, wo ein alter Stahltank der Kolonie voll mit Regenwasser steht. Schnell, schnell, bevor die anderen Boote ohne Wassermacher das gleiche Beduerfnis haben. Seit drei Wochen kein einziger Regentropfen! Die Trockenzeit hat begonnen. Der SE blaesst weiter suedlich mit 25 Knoten.

Mein suedafrikanischer Angelfreund Rob von der SHAYILE (Time to go!) kommt ein paar Stuenden spaeter mit seiner Familie. Heimlich haben wir uns schon verabredet. Um 3 ist Hochwasser. Vorher klapper ich noch die Boote ab, frage wie es mit dem Fischen ist. Der letzte der Fisch gefangen hat auf Salomon, war der deutsche Heinz von der PAPAGENA, einen Riesenwahoo mit 23 kg, eine grossen Yellowfin. Vor gut zehn Tagen. Seither preschen die Dinghys durch den Pass, ohne einen Biss. Auch hier in Boddam, traurige Blicke, schwindende Benzinvorraete. >>Rob, komm, wir muessen raus. Lass es uns versuchen. Das draussen ist Fisch.<< Die Maedels machen zynische Bemerkungen. >>Kommt ja nicht ohne Fisch nach Hause!<< Um vier endlich gehen wir los. Uebers Riff. Hinter der kleinen Insel im Westen von Solomon. Beide mit Hochseerouten und Schabbelwabbelkoedern, Rapallas oder wie man sie auch sonst nennt. Duenne Leinen, Rob mit 40 Pfund Leine, ich mit vierzig Kilo. Langsam ziehen wir die Koeder raus Richtung offene See, eine Gruppe Seeschwalben trollt sich nicht weit von uns. >>Hit!<< Angeln reinholen. Beide natuerlich, damit sie sich nicht vertoernen. Wir holen ein Bonito nach dem anderen rein. Zwei, drei, dann fangen wir an die kleinen Thunfische wieder ins Wasser zu werfen. Die Haie haben uns bemerkt und fressen uns unseren Fang vom Haken. Wir angeln Fischkoepfe. Eine Makrele springt Rob von der Leine, da endlich hat Rob den ersten Yellofin am Haken. Klein, vielleicht acht Kilo, kommt der beste Speisefisch unseres Planeten Erde aus der Tiefe an die Oberflaeche, mit der Gaff hole ich ihn ins Dinghy. Gurgel durchschneiden, das Blut muss raus, damit der Fleisch schoen hell und zart bleibt. Es blitzt in unserern Augen. Wo einer ist muessen noch mehr sein. Von wegen kein Fisch. Ein paar Minuten spaeter, kurz vor der Riffkante: >>BAENG!<< >>HIT!<< rufe ich, >>HIT!<<, ruft Rob, beide Spulen pfeifen, die Schnur rollt ab in die Tiefe. >>Bsiiiiih<< Langsam, langsam ziehen wir die Bremsen an, ich denke an meinen verlorenen Lieblingsrapalla. >>Bsiiiiih<<, >>Bsiiiiih<<, beide Angeln biegen sich ins Wasser. >>HMM, sonmething BIG, grunze ich.<< >>YEAH, YEAH, YEAH.<< kommt von Rob zurueck. Ich soll warten, meint Rob, aber ich kann nicht, habe viel zu viel Angst, dass mir die Haie meinen Fang vom Haken klauen. Da kommt er, die gelben Ruecken- und Seitenflossen sehe ich schon. Ich schrei vor Begeisterung. Rob kann seine Angel kaum mit seinem Fang halten, also versuche ich mit dem Gaff alleine klar zu kommen. Nix, da, das Gaff verschwindet mit meinem Fisch in die Tiefe. >>Scheisse.<< >>Bsiiiiih<< >>Bsiiiiih<< Das Gaff kommt nach oben, Rob findet einen Moment Zeit und zieht meinen Yellowfin geschickt ins Boot, sticht dem armen Kerl das Messer in den Schaedel. Uff. Der ist aber gross. Ich schaue auf das ganze Blut. Knoecheltief stechen wir im Blut, das durch die Lenzschlaeuche ins Meer laeuft. Letztes Jahr hat ein grosser Shark in ein blutiges Dinghy gebissen. Hmm. >>Bsiiiiih<< Rob hat wieder 20 Meter verloren. >>Wah, Yeah, Yeah, Yeah.<< >>You are having fun? Need help, Dude?<< Bob grinzt, waehrend er den Fisch Zentimeter fuer Zentimeter aus der Tiefe raufkaempft. 10 Minuten, zwanzig Minuten. >>May be, it’s a shark?<< >>Bloody Fish.<< Dann ist er endlich da. >>Wow.<< Uns bleibt die Spucke weg. Wie sollen wir den denn jemals ins Dinghy bekommen? So einen grossen Thunfisch habe ich noch nie gesehen.

Am Strand angekommen bildet sich schnell ein Menschenauflauf. Alle stehen um den Fang herum. >>Wow. Uhii. Hey. Yeah, Yeah.<< Einer holt schnell eine Waage. Ein paar Bonitos, ein acht Kilo, ein 11 Kilo und ein fuenfundzwanzig !!! Kilo Yellowfin. Wahnsinn. Yellowfin fuer alle! Auf jedem Boot bruzelt jetzt gerade das Steak in der Pfanne. Rob und ich sind noch vollkommen von der Rolle. Was ein Tag.



  • 20:31
  • 28.05.2006
  • 05°21.28S, 072°12.69E
  • Boddam/Solomons/Chagos
  • -
  • 29°C
  • 3 SSE
  • -

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