- Die Rettung der OSTARRICHI
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Catch of the day
Catch of the day
18:26 Gerade raufen wir uns noch die Haare wegen unserer Nerven. Vor allen Dingen ich, da springt die Schleppleine aus der Waescheklammer. >>Klick!<< Klick ist immer Abendessen. Heute was ganz besonderes. Eine Sailfish, 238cm lang und gut 20 kg (gemessen, nix geschaetzt). Der arme Kerl hat sich mit seiner Schnauze ungluecklich im Doppelhaken des Koeders verfangen. Bei anderthalb Knoten Fahrt! Da hilft auch nicht mehr Hochspringen und Pirouetten, kurze Zeit spater hangt er mit der Leine am mittleren Festmacher. Mit der Harpune ein gezielter Nahschuss hinter die Kiemen und dann an der Heckflosse eine Schlinge setzten und mit dem Fall aus dem Wasser ziehen. Anders geht es nun wirklich nicht. Ein Mordsfang. Unser groesster Fang auf der Lady. Jetzt muss sich der Kuehlschrank abrackern, es gibt Sushi, ueberall stehen Schalen mit Fisch, eingelegt in diverse Sossen zum Braten, konservieren und einfach in Salz zum Trocknen im Rigg. Wenn wir schon die langsamsten Weltumsegler sind, dann wenigstens mit guter Kueche auf unseren Schlaegen. Wohl bekomms.
14:50 Der Blister schlaegt. Zong, peng, grrrrrrr, paff. Comicsprache an Bord der Lady. Der Wind hat noch mehr abgenommen, wenn das ueberhaupt moeglich ist. Vielleicht 2 Knoten trennen uns von einer Flaute. Grrrrr. Die Nerven liegen ein bisschen bloss. Unmotiviert motoren wir eine Stunde, wieder Blister, wieder peng. Da helfen auch Bananenmuffins nicht mehr. Wir wollen doch nur soviel Wind, dass die Segel nicht schlagen, mehr muss nicht sein. Langsam ist kein Problem, wirklich nicht, aber nicht schon wieder...... Peng.
Jetzt treiben wir. 20 Minuten Ruhe, bevor wir es erneut mit unserem blauweissen Stern versuchen.
Wie haben schon so viele Segler geschrieben, Flaute ist schlimmer als Sturm. Da kann man noch so vernunfstbetont alle Vorteile gegenueber dem Sturm aufzaehlen, die Nerven lassen sich nicht uebertoelpeln. Knall, peng.
Noch 1378 Seemeilen. Na, das klingt doch gar nicht so schlecht, oder? ;-)
03:14 Irgendwie ging es bis vorhin ja noch irgendwie weiter. Jetzt rauscht der Blister nur noch ab und an auf, schiebt uns ein bisschen in die falsche Richtung nach Westen, faellt in sich zusammen und haengt schlaff am Mast herunter. Kein Wind mehr. Unter zwei Knoten, davon 1,5 wahrscheinlich Stroemung. Dunkelheit. Habe gerade Nathalie abgeloest. Mir kommt es vor wie nebelig draussen, alles sieht so verschmirt aus, Mond ist weg, Venus steigt vom Horizont in die Hoehe, in einem Fliesspullower sitze ich, die Arme verschraenkt, da, traume durch Raum und Zeit. Kein Wind mehr. Da muessen wir jetzt durch. In zwei Stunden wird es hell, der Lappen kommt runter, Johann rein und ne Stunde Batterien laden. Was ich mich darauf freue. Abloesung vom rrrrschschrrrblubbb!... rrrrschschrrrblubbb!... rrrrschschrrrblubbb!