tauchbreit

19:28 Der Wind pfeift uns um die Ohren, das Grossegel haben wir immer noch nicht ausgewechselt. Was soll es, nach dem Fruehstueck wird erst mal ins Wasser gehuepft und weitere Korallenkoepfe und Steilhaenge ausgekundschaftet. Die Stachelmakrelen kennen uns schon, haben Verstaerkung angefordert und begleiten uns in wahren Schwaermen, um ihr Revier zu verteidigen. Die schreckhaften Haie lassen sich nicht blicken, dafuer schuechterne Sepia, die uns aus grossen Augen anstaunen und rueckwaerts reissaus nehmen.

Mittags laesst der Wind nach, das Segel wird gewechselt und die Lady klar gemacht zum Weiterfahren. Nicht, dass es schon so weit waere, aber ein bisschen Chaosbeseitigung tut manchmal Not.

Der Kompressor roehrt und brummt und fuellt die Flaschen wieder bis zur 200 Bar Grenze, so dass wir gegen Nachmittag wieder im Dinghi sitzen und einen neuen Tauchplatz suchen. Alle zu finden in einer Entfernung von nicht mal 100 Metern von der Lady. Der neue Platz entpuppt sich als wahrer Maerchenwald. Wieder gigantische Felsbrocken dicht bewachsen mit Korallen und Unterwasserpflanzen, zwischendurch riesige urzeitliche Muscheln, die man erst wahrnimmt, wenn sie ploetzlich zusammenklappen. Unter den Ueberhaengen blueht es in allen Farben, leuchtendes Rot, gelb und Lila.
Tunnel und Wege fuehren durch die Korallenkoepfe, verschlungene Pfade, wie ein kleines Labyrinth. Schon wieder haben wir einen Traumplatz gefunden.

Zurueck auf der Lady, nach dem Abendessen hoeren wir auf der Funke von NIN, OCEANO und TORTUGA, alle unterwegs zu unserem Ankerplatz, eine kleine Flottille, die wohl gemeinschaftlich morgen Mittag hier eintrudeln wird. Schon komisch, so viel Einsamkeit und schon morgen haben wir fast eine Marina...

Aus der Lobstersuche im Dunkeln wird wieder nichts, zu muede, zwei Tauchgaenge schlauchen ganz schoen, vor allem, wenn man sich beim ersten den 40 Meter Tiefenrausch abholt, weil es so schoen ist...