Wind und Strömung

Sechs Stunden Motoren sind vorbei. Flat Seas, 2,5 Knoten Strömung aus Süd haben die Selbststeuerung außer Betrieb gesetzt. Mit Segeln war gar nix mehr. Das war gestern Nachmittag. Die Stimmung auf der LADY dann auch gleich am Gefrierpunkt. Doch mitten in der Nacht passiert ein Wunder. SE setzt ein mit 15 Knoten und eine mitlaufende Strömung von 2,5 Knoten. Upps. Rennauto. 6,5 – 7 Knoten hoch am Wind, keine Welle. Sofort meine, vor allen Dingen ich, dass wir jetzt in der an Küste zu Mozambique laufenden Südströmung sind. Sechs bis acht Stunden herrliches Träumen und Segeln, dann wieder kein Wind, wenig Wind, Strömung von der Seite und von vorn. Es ist zum Heulen und doch nicht so schlimm wie gestern.

Über Funk, SSB stehen wir nur mit der PAMELA in Kontakt, tauschen jeden Morgen unsere Positionen aus. Beim Wetternetz hören wir zu, aber checken nicht ein, es sind genug Boote um uns herum die das gleiche Wetter bekommen. Außerdem liest Fred lediglich das Buoyweather ab. Das hatten wir auch mal ein Jahr abboniert, aber waren davon nicht so sehr überzeugt. Für den Trip ab 23 Grad Süd wird das anders aussehen. Da gibt es dann lokales Wetter und Vorhersagen, alle 3-5 Tage zieht eine Front durch, die für 6-10 Stunden 20-30 und mehr aus Südwest bringen kann. Gegen 3-5 Knoten Strömung. Das kann dann wirklich gefährlich werden und es gibt keine wirkliche Deckung.

Aber erst mal sieht der Tagesplan weiter aus wie jeden Tag. Fisch fangen, an der Badeleiter schwimmen gehen, Maya bespaßen, in den Himmel schauen und West, Süd-West machen.

Noch 935 Meilen bis Richards Bay.