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Erster Tag auf See

Erster Tag auf See

23:30 Die Bewegung der See hat mich kaum schlafen lassen. Dafuer hab ich jetzt Wache und bin totmuede. Es rummst maechtig, die Wellen brechen sich zum Teil. Muss die erste Nacht auf See direkt so anfangen? Die Lady rennt wie bloed, wie auf Schienen, durch die Nacht. An den Krach muss ich mich erst mal wieder gewoehnen. Staendig kommen neue Geraeusche dazu. Hier ein Sektglas, dass unrythmisch in seiner Halterung klappert, dort eine Tauchflasche die gegen die andere klirrt.

Zwischendurch sind die Wellen weg. Zwei Minuten spaeter bricht sich ein Brecher unter dem Ruder der Lady, das Ruder wird wirkungslos, wir gieren zur Seite rutschen die Welle hinunter bis Daisy die Aufregung klaert, die Lady mit Mastwackeln applaudiert und Natale sich stoehnend von der einen Seite auf die andere dreht.

20:21 Die erste Wache beginnt, Micha liegt schon in der Koje und ich balanciere mit meinem Koerper die Bewegungen der Lady aus. Puenktlich zum Abendessenkochen hat natuerlich der Wind aufgefrischt auf 25 Knoten, teilweise sehr boeig. Die Spaghetti fliegen fast vom Teller und die Kochakrobatik muss erst wieder geuebt werden.

Wird also doch etwas ungemuetlich unsere erste Nacht auf See. Aber, die Lady laueft, benimmt sich gut und die Meilen rauschen nur so hinter uns weg.

14:32 Die Angel haben wir dann nach dem dritten Fisch eingeholt. Wir haben genug Fisch fuer die naechsten Tage. Die Stimmung ist ein bisschen wehmuetig, aber das wird sich wohl noch legen nach der ersten Nacht auf See. Wie gewohnt segeln wir alleine. Der Wind hat aufgefrischt, die Genua zieht die Lady genuesslich in die richtige Richtung und die generalueberholte Windsteueranlage verrichtet ihren Dienst wie in alten Zeiten. Unter dem Baum haben wir eine Plane gespannt um Schatten vor der heftigen Sonne zu haben.

Die Gedanken kreisen um Dieter und Gerda, um Guenter auf Contadora, all unsere Segelfreunde, die wir in Panama zuruecklassen. Nach ueber einem halben Jahr tut das schon ein bisschen weh, wankelmuetig schauen wir zu wie San Jose immer kleiner am Horizont wird.

Die See hat uns wieder, mein Blick ueber das Meer ist kritisch. Immer wieder kontrollieren meine Sinne all die Technik auf die wir uns so sehr verlassen. Noch ist es nicht schwierig zurueckzukehren, aber alles laeuft wie geschmiert, nur an unsere neue Reisegeschwindigkeit muessen wir uns erst einmal gewoehnen.

Schlimm ist das. Ich habe schlecht geschlafen. Morgens bin ich aufgewacht, mit einem Gefuehl im Magen, als wenn ich gleich zum Zahnarzt muesste um mir einen Weissheitszahn ziehen zu lassen. Das Gefuehl im Magen bleibt weiter da, ich werde mich einfach versuchen damit abzufinden.

13:00 Puenktlich um 12, wie geplant, Anker auf und Segel gesetzt mit Kurs Suedsuedwest, Isla Malpelo. Schon nach 10 Minuten ist das Essen fuer die naechsten Tage gesichert, zwei dicke spanische Makrelen lassen es sich nicht nehmen, auf unseren Haken zu beissen.

Ein schoener Start. Viel Wind gibt es nicht, aber auch bei 5-10 Knoten Wind schiebt sich die Lady gemaechlich Richtung Suedsee. Ein paar Abschiedtraenchen fliessen, wer weiss, wann und ob wir Dieter und Gerda wiedersehen.

Blick nach vorn, Herd anschmeissen und frische Fischfilets geniessen. Schliesslich warten neue Abenteuer auf uns!



  • 13:00
  • 12.02.2003
  • 08°10.41'N, 079°06.14'W
  • San Jose/Panama
  • Malpelo/Kolumbien
  • 30°C
  • N 2
  • 0,5

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