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Gute Nacht

Gute Nacht

20:19 Was macht man auf See, wenn der Wind komplett eingeschlafen ist, dasselbe, schlafengehen. Es ist wirklich nichts mehr zu machen, die Segel schlagen, die Lady steht still.
Nach einer Stunde Motor fuer die Batterien entscheiden wir, Zeit mal wieder eine Nacht zu schlafen. Segel runter, Licht an, Betten gemacht, Gute Nacht. Sollte Wind aufkommen, werden wir schon aufwachen...

15:00 Es beisst kein Fisch, der Wind dreht zurueck auf West und zwischen Suwarrow und hier entsteht ein neue Kaltfront. Im Moment wandelt die Lady das bisschen Brise von vielleit 6-8 Knoten noch in 3 Knoten Fahrt um, wie immer sie das auch macht, doch die Vorhersagen sind so windarm, dass mir Uebles schwant. Ich erinnere mich zurueck an die komplette Woche im Suedpazifik, ohne ein Lueftchen mit spiegelglatter See, wo Natale von der Bordwand aus Photos von sich selber gemacht hat. O.K. wir sind hart geworden seit dem und sitzen so etwas dann einfach aus. Betonung liegt eben auf Segelboot. Die Amis auf dem Coconutnet heute morgen sehen das anders. Unter 15 Knoten Wind schmeissen die ihren Diesel zu dem eh schon fuer die Klimaanlage laufenden Generator an und duesen mit 8 Knoten ueber das glatte Meer. Na ja, jetzt wird mir klar warum die den Irak ueberfallen mussten
;-)

04:43 Langsam aber stetig hat sich waehrend meiner Wache der Wind gedreht. Stueck fuer Stueck. Und oh Wunder, wir koennen endlich wieder unseren Kurs anliegen. Zwar immer noch hoch am Wind, aber Kurs.
Sieht ganz so aus, als wuerden wir doch irgendwann ankommen. Bisher haben wir schon fast 70 Meilen mehr, als den direkten Weg zurueckgelegt, bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit bedeutet das, einen Tag auf der Stelle segeln. Soll man sich aber keine Gedanken drueber machen, frustriert nur.

Hauptsache ist, der Wind hat gedreht und wir kommen wieder vorwaerts.

00:01 Die LADY schleicht durch die alte Welle, als wenn sie etwas zu verbergen haette oder sich ausruhen will. Den ganzen Tag hat sie die Dampfmaschine gemacht und ist hoch am Wind durch die Wellenberge gestampft, als wenn sie auf Ihre alten Tage noch mal beweisen wollte, dass sie auch hoch am Wind segeln kann. Fuer unsere Nerven ist das nichts. Den ganzen Tag sportliche Schraeglage und alle paar Minuten steigt der Bootsrumpf wie ein bockendes Pferd in die Hoehe, die fuenf Knoten Fahrt werden blitzartig getoppt und mit dem ganzen Gewicht und dem ganzen Bootskoerper laesst sich die Lady auf die Welle fallen, die eindeutig ihre persoenliches Feindwelle war. Die Welle wird mit dem Bug in zwei Teile geteilt und der Bugspriet knallt mit enormen Getoese ins Wasser. Dann steht die Lady, neue Fahrt muss aufgenommen werden und neue Feindwelle gesucht werden. Das Spiel wiederholt sich so lange bis man nicht mehr kann, ein paar Grad abfaellt, mehr Fahrt aufnimmt, aber das Ziel auch mehr verfehlt.

Nun ist der ganze Spuk vorbei. Der Wind ist so gut wie weg, der Kurs bleibt, aber es haemmert nicht so. Aus der Dampfmaschine ist das segelde Dampfbuegeleisen geworden. Ich bin froh bei solchen Schlaegen keinen Gast an Bord zu haben, der mit Garantie die ganze Zeit ueber der Reling haengen wuerde, bin froh gerade selber wieder meine Seebeine bekommen zu haben um diese Totur, das Rollen und Schlagen zu ertragen.

Der Wind soll gleich ganz aufhoeren, dann bald soll Ostwind mit 4-8 Knoten einzetzen, der ersehnte Passat. Nun ja, das wurde die Chance erhoehen, dass wir innerhalb der naechsten Tage unser Ziel Surrawow erreichen, auch wenn die Windstaerke...



  • 00:01
  • 26.08.2003
  • 14°58.80S, 157°44.46'W
  • Suedpazifik
  • Suwarrow/Cook Islands/NZ
  • 29°C
  • NNW 1
  • 1

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